Mönchengladbach Millioneninvestition bei Refresco in Herrath

Mönchengladbach · Der Getränkehersteller errichtet ein modernes Tiefkühllager und erweitert Sozialräume für die wachsende Belegschaft.

 Feierten Richtfest (v. l.): Mönchengladbachs Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, Clemens Müller (Werksleiter), Katrin Laja (Marketingleiterin), Michael Overhage (Bauunternehmer) und Jörg von Ainteten (Polier).

Feierten Richtfest (v. l.): Mönchengladbachs Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, Clemens Müller (Werksleiter), Katrin Laja (Marketingleiterin), Michael Overhage (Bauunternehmer) und Jörg von Ainteten (Polier).

Foto: Reichartz

"Baulärm ist Wachstumsmusik", sagt Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners beim Richtfest des Neubaus auf dem Gelände des Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeherstellers Refresco in Herrath erfreut. Gewachsen ist das niederländische Unternehmen am Standort Mönchengladbach in diesem Jahr bereits, was die Mitarbeiterzahl angeht. Nun wird zusätzlicher Platz geschaffen. Zwei Millionen Euro investiert Refresco in den Standort.

Im Erdgeschoss des Neubaus, der auf dem Firmengelände entsteht, wird ein modernes Tiefkühllager Raum finden. Hier werden künftig frische Fruchtkonzentrate wie Mango, Zitrone, Pfirsich oder Orange und andere natürliche Rohstoffe gelagert, um zu Direktsäften oder Fruchtnektaren weiterverarbeitet zu werden. Nur - warum braucht ein Tiefkühllager eine Fußbodenheizung? Ganz einfach, weil's sonst zu frostig wird: Das Tiefkühllager wird eine konstante Temperatur von minus 18 Grad haben. Damit unter dem Gebäude durch die nach unten drückende Kälte kein Permafrostboden entsteht, wird der Boden des Tiefkühllagers beheizt. "Sonst würden Fundament und Technik zerstört werden", sagt Clemens Müller, Werksleiter in Herrath. 500 Edelstahlfässer mit je 200 Liter Fassungsvermögen kann das Tiefkühllager aufnehmen. Im benachbarten Containerlager, wo ungefähr Kühlschranktemperatur erreicht wird, werden weitere Edelstahltanks bereitgehalten.

Die in Mönchengladbach verarbeiteten Rohwaren kommen aus aller Welt, oft aus Südamerika, und werden täglich von durchschnittlich zehn Sattelzügen angeliefert. Der Rohbau des neuen Lagers steht, mit der Außenverkleidung wurde bereits begonnen. "Wir haben im September mit den Bauarbeiten begonnen und werden aller Voraussicht nach planmäßig im April fertig sein", sagt Müller.

Der Neubau ist nicht nur Lager, sondern umfasst im ersten Stock auch Sozialräume für die wachsende Belegschaft. Duschen, Umkleideräume, Toiletten und Aufenthaltsräume entstehen. Das obere Geschoss wird über eine Brücke mit den Produktionshallen verbunden - die Mitarbeiter erreichen ihren Arbeitsplatz nach dem Umziehen trockenen Fußes. "So können wir die Hygiene noch besser gewährleisten", erklärt der Werksleiter.

Refresco beschäftigt in Herrath etwa 200 Mitarbeiter und hat in diesem Jahr neue Arbeitsplätze in der Produktion geschaffen. Eingestellt wurden Elektriker und Schlosser. "Wir suchen auch weiterhin qualifizierte Mitarbeiter in klassischen Industrieberufen, weil wir auch weiterhin wachsen wollen", betont Müller. Neben Elektrikern und Schlossern werden auch Maschinen- und Anlagenführer gesucht.

Neben dem Werk in Herrath gibt es noch einen zweiten Refresco-Standort in Mönchengladbach: Die Hauptverwaltung mit ungefähr 150 Mitarbeitern hat ebenfalls ihren Sitz in der Stadt. Der Hersteller von Fruchtsäften und Erfrischungsgetränken gehört zu den Führenden der Branche und produziert jährlich ein Volumen von rund sechs Milliarden Litern, etliche Millionen davon in Herrath.

Kerngeschäft ist die Herstellung von Handelsmarken für den Lebensmittelhandel. Viele der bei Discountern erhältlichen Eigenmarken werden in Mönchengladbach abgefüllt.

(RP)
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