Mönchengladbach Merkel und Steinbrück im Wickrather Kunstwerk

Mönchengladbach · Die Bundestagswahl wird vielleicht in Mönchengadbach entschieden. Kanzlerin Angela Merkel und Herausforderer Peer Steinbrück kommen zur Wahlarena ins Kunstwerk in Wickrath.

In einem sind sich die Demoskopen einig: SPD-Spitzenkandidat Peer Steinbrück hat nur noch dann eine Chance, Bundeskanzler zu werden, wenn er bei den wichtigen Fernsehformaten kurz vor der Wahl Bundeskanzlerin Merkel aussticht. Die allerletzte Chance dazu hat Steinbrück in Mönchengladbach: Am Mittwoch, 11. September, stellt er sich in der "Wahlarena" der ARD den Fragen von 150 Wählern. Gesendet wird live aus dem Wickrather Kunstwerk. Zwei Tage vorher haben die Chefredakteure von WDR und NDR, Jörg Schönenborn und Andreas Cichowitz, ebenfalls im Wickrather Kunstwerk, die Kanzlerin zu Gast. Beide Sendungen dauern je 90 Minuten und sind dem "Townhall-Format" nachempfunden, das in Amerika seit vielen Jahren eine mitentscheidende Rolle im Wahlkampf spielt. Das Publikum wird von Meinungsforschern so ausgewählt, dass es einen Querschnitt der deutschen Bevölkerung abbildet. Die Zuschauer stellen Fragen und dürfen nachhaken, wenn sie die erste Antwort nicht zufriedenstellt.

Das Wickrather Kunstwerk ist seit einigen Jahren ein Lieblingsort der großen TV-Sender, wenn es um Wahl-Sendungen geht. Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) stellte sich dort ebenso bohrenden Fragen wie Guido Westerwelle (FDP). 2010 trafen im Kunstwerk kurz vor der Wahl der damalige NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) und Hannelore Kraft (SPD) aufeinander. Aus der ehemaligen Lederfabrik Spier wurde 2001 ein Veranstaltungsort für Musik und Kabarett. Comedian Mario Barth und TV-Koch Horst Lichter gehören zu den großen Fans des Raums mit den hohen Decken und dem eigenen Flair. Einmal pro Jahr verwandelt sich das Kunstwerk in eine Karnevalsarena. Borussia feierte seine Sitzung schon elfmal dort.

(RP)
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