Mönchengladbach Mehr Jecken, mehr Einsätze

Mönchengladbach · Schöne Aussichten für alle Freunde des Straßenkarnevals: Rosenmontag und Veilchendienstag lacht den Jecken die Sonne. Bei blauem Himmel drohen Feuerwehr und Polizei allerdings mehr Arbeit. Das zeigte der Altweibertag.

So feierten die Gäste auf der RP-Dschungel-Party
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Die Wetteraussichten für rheinische Frohnaturen sind hervorragend: Auch wenn am Wochenende Wolken durchziehen — bis Veilchendienstag sollen sich die Temperaturen auf fünf bis zehn Grad hochschunklen.

Dazu lacht die Sonne. Und mit ihr Karnevalschef Bernd Gothe. "Bei schönem Wetter sind die Menschen einfach besser gelaunt. Sie sind lustig und schunkeln begeistert mit", sagt er. Diese Erfahrung konnte der Boss des Mönchengladbacher Karnevalsverbandes schon am Altweibertag bei den Rathausstürmen machen.

Prima Stimmung und Zoff

In Odenkirchen und an der Friedrichstraße schunkelten je 1000 Möhnen und Jecke. In Giesenkirchen feierten 800 Narren, und in Rheydt waren es laut Polizei 500. Die Stimmung: prima.

Doch, wie sagt man so schön, des einen Freud ist des anderen Leid. Polizei und Feuerwehr waren im Dauereinsatz. Wegen des schönen Wetters waren viele Narren länger unterwegs — und einige guckten wohl auch mächtig tief ins Glas. Und dann gab's auch noch Zoff.

Die Polizeibilanz des Altweibertages: elf Anzeigen wegen Körperverletzung und schwerer Körperverletzung, zehn Verletzte, acht Menschen wurden in Gewahrsam genommen. Ein Teil hatte wild randaliert, der andere hatte in der Ausnüchterungszelle Zeit, seinen Rausch auszuschlafen. Außerdem erteilte die Polizei noch 13 Platzverweise. Dazu kamen Einsätze wegen Ruhestörung, wegen hilfloser Personen und wegen Streitigkeiten.

Auch bei der Feuerwehr klingelte pausenlos das Telefon. Über 80-mal wurden Rettungswagen angefordert. Der häufigste Grund: zu viel Alkohol.

Ein paar Bierchen ja, aber beim Saufen bis zum Abwinken hört auch beim Karnevalschef der Spaß auf. "Ich sage auf Freiluftveranstaltungen den Jugendlichen immer: feiert, singt, lacht schunkelt, aber passt beim Alkohol auf", berichtet Gothe. Und: "Randale wollen wir schon mal gar nicht."

Der MKV-Boss hofft beim Veilchendienstagszug auf ein ausgelassenes und verantwortungsvolles Publikum. "1989 haben wir beim Karnevalszug an der Lüpertzender Straße 21 Grad gemessen. Die Menschen am Zugrand feierten begeistert mit und jubelten Prinz Hans-Peter I. und Gertrud Niersia zu", erzählt Bernd Gothe. und dann fügt er noch lachend an: "Das war das wärmste Prinzenpaar des Jahrhunderts."

Er hofft, dass auch Prinz Guido I. und Niersia Monika beim Veilchendienstagszug von der Sonne begleitet werden. Auf den Hinweis, dass bei blauem Himmel aber auch mehr Polizeieinsätze drohen, sagt Gothe: "Bei schlechtem und kaltem Wetter sagt man normalerweise: Da trinken sich alle warm. Ich finde, nach Schnee, Regen und Hagel kann jetzt auch mal wieder die Sonne scheinen beim Veilchendienstagszug."

(RP)
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