RP-Wahlserie Teil 4 Mehr Facetten fürs Kulturleben
Mönchengladbach · Ein Oberzentrum muss Kulturangebote vorhalten, sie kosten nicht die Welt. Die Arbeit etablierter Einrichtungen wie Theater, Museen und Musikschule ist noch gesichert. Doch großer Handlungsbedarf besteht bei Stadtbibliothek, Kulturzentrum BIS und der freien Szene.
Die Entscheidung über die Zukunft des Gemeinschaftstheaters Krefeld/Mönchengladbach haben beide Städte hinbekommen. Der Pakt "Theater mit Zukunft" ermöglicht den Machern, bis zum Sommer 2020 auf verlässlicher finanzieller Grundlage ein Dreispartenhaus und ein Orchester mit mehreren Konzertreihen zu betreiben.
Doch bei den kleineren, gar nicht immer so millionenschweren Projekten tun sich Politiker und Verwaltung mehr als schwer, vernunftgeleitete Beschlüsse mit Augenmaß zu ermöglichen und dann konsequent umzusetzen.
Das Juwel Altes Museum, eines der beiden Gründerzeit-Häuser an der Bismarckstraße, die fest für die freie Kulturszene reserviert sind, droht auf Dauer unbenutzbar zu werden. Es sei denn, die statischen Probleme im Treppenhaus werden endlich in Angriff genommen. Wenn hier noch über das Jahr 2016 hinaus abgewartet wird, drohen die Sanierungskosten zu explodieren. Die Mehrheit im neuen Rat der Stadt sollte dieses Thema nicht auf die lange Bank schieben.
Und auch die energetische Sanierung mit Ausbau der Zentralbibliothek muss nach jahrelangem Gezerre, das schließlich die Ampel sprengte, zielstrebig angegangen werden. Auch für die Kultur gilt: Der laufende Unterhalt von Einrichtungen und ihren Gebäuden muss realistisch errechnet und in Haushaltspläne eingestellt werden.
Wer zuwartet und wegschaut, riskiert, dass Einrichtungen wie Volkshochschule, Musikschule und Museen gefährdet werden. Der Finanzbedarf der Institute muss künftig in weiter wachsendem Maß auch aus privaten Schatullen befriedigt werden.