Mönchengladbach Mehr Ermittlungsverfahren rund um den Fußball

Mönchengladbach · Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, Sachbeschädigung, Körperverletzung. . . in Mönchengladbach gibt es immer mehr Ermittlungsverfahren wegen Straftaten rund um den Fußball. Das teilt Oberstaatsanwalt Lothar Gathen mit. Im Jahr 2010 waren es noch 129 Verfahren, bis 2014 stieg die Zahl auf 238, in diesem Jahr sind es (Stand Ende Mai) schon 103, "und darin enthalten sind noch lange nicht alle Verfahren, die nach dem Platzsturm in der Bundesligabegegnung Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln am Karnevalssamstag noch zu erwarten sind", sagt Gathen.

Etwa 30 vermummte Chaoten waren im Borussia-Stadion unmittelbar nach Spielende aus dem Kölner Block auf den Rasen gelaufen. Ein Ordner wurde dabei von einem Hooligan mit einem Tritt zu Boden gestreckt, vier weitere und ein Polizist erlitten leichte Verletzungen, als sie mit Reizgas attackiert wurden. Vier Täter sind mittlerweile identifiziert worden. Auch gegen zwei Ordner wird ermittelt. Sie hatten einen Platzstürmer festgehalten. Das nutzte ein vermeintlicher Gladbach-Anhänger, der auf den Fixierten einprügelte.

Von den ermittelten Tätern sind mindestens zwei als Hooligans bekannt, einer aber ist ein völlig unbeschriebenes Blatt. So ist es auch bei den weiteren Ermittlungsverfahren. "Wir haben sowohl bekannte Täter dabei als auch unbekannte", sagt der Oberstaatsanwalt.

Warum die Zahl der Verfahren rund um den Fußball wächst, darüber lässt sich laut Gathen nur spekulieren. Vielleicht liege es daran, dass es mehr Spiele im Borussia-Park gibt - zum Beispiel Europapokalspiele. Straftaten gab es rund um die Heimspiele gegen Zürich und Sarajewo. "Vielleicht hat sich aber auch das Anzeigeverhalten geändert", mutmaßt der Oberstaatsanwalt. Es könne sein, dass die Videoaufzeichnungen mehr ausgewertet können, weil die Technik sich immer mehr verbessere.

(RP)
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