Mönchengladbach Mehr Arbeitslose - aber keine genaue Zahl

Mönchengladbach · Bei der Arbeitsagentur gab es Probleme mit 300 Datensätzen. Und das hat Konsequenzen: Denn die Arbeitslosenzahl für Februar konnte nicht hundertprozentig ermittelt werden. Der Mönchengladbacher Arbeitsagentur-Chef Johannes-Wilhelm Schmitz kann sie nur schätzen.

 3,617 Millionen Menschen waren im Januar ohne Job.

3,617 Millionen Menschen waren im Januar ohne Job.

Foto: ddp, ddp

Mit rund 15 800 Arbeitslosen liegt sie in der Stadt um etwa 300 über dem Ergebnis für Januar. Das bedeutet: Die Quote kletterte auf 12,2 Prozent (plus 0,3 Punkte). "Der Arbeitsmarkt ist im Februar dennoch stabil geblieben”, sagte Schmitz gestern.

Die neuen Zahlen gab er beim Unternehmen Mühlhäuser GmbH, einem Produzenten für Konfitüren und Fruchtaufstriche, bekannt. Der Betrieb verlagerte seinen Standort 2008 nach Mönchengladbach und gilt bundesweit als Nr. 3 auf dem Markt für Brotaufstriche. Mühlhäuser machte im Vorjahr einen Umsatz von rund 30 Millionen Euro und hat seine Mitarbeiterzahl in den vergangenen zwei Jahren von 25 auf 60 gesteigert.

"Wir benötigen in den nächsten Jahren vor allem Fachkräfte für Lebensmitteltechnik und bilden dafür auch selbst aus”, sagt Geschäftsführer Berthold Cremer.Bei der Arbeitsagentur hört man dies gerne. Ihr Chef Schmitz lobt gerade den heimischen Mittelstand in höchsten Tönen. Er sei es, der im wesentlichen mit dafür sorge, dass dem Arbeitsmarkt Horrorszenarien bisher erspart geblieben seien. "Wir sind mit den heimischen Betrieben im ständigen Dialog, um neues Personal zu finden, altes zu halten und zu qualifizieren”, sagt er.

Trotzdem gibt es einige Entwicklungen, die der Agentur Kummer bereiten. So endeten im Februar die Ausbildungsverträge, die dreieinhalb Jahre dauerten: Die jungen Menschen werden arbeitslos, weil die Unternehmen derzeit Übernahmen scheuen. Schmitz: "Die Chancen für gut Ausgebildete sind nach wie vor gut. Aber sie müssen in der Regel etwas länger warten, bis sie einen neuen Job finden.” Einen Silberstreif nahm er wahr: Die Zahl der Kurzarbeiter sank im Vergleich zu Mitte 2009 beträchtlich.

(RP)
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