Mönchengladbach Mehr als 60 Kinder wurden in eine Klasse eingeschult
Mönchengladbach · Diese munteren Mädchen und Jungen sind trotz des längst nicht überwundenen Nachkriegschaos im Jahre 1946 in die katholische Volksschule Geistenbeck an der Ecke Stapper Weg/Steinsstraße eingeschult worden. Die Not war unvorstellbar groß und deprimierend der Blick auf die Trümmer- und Schutthaufen. Bei einem Fliegerangriff am 6. November 1944 wurden das Schulgebäude an der Steinsstraße zerstört und das Hofgebäude schwer beschädigt. In Selbsthilfe wurden die Fenster abgedichtet, damit die Räume überhaupt beheizt werden konnten. Trotzdem musste der Unterricht immer wieder ausfallen.
In dieser Einschulungsklasse wurden mehr als 60 Kinder von der Lehrerin, dem Fräulein Quandt, unterrichtet. Trotz der widrigen Lebensumstände haben die Mädchen und Jungen den Mut nicht verloren und präsentieren sich in der Gemeinschaft doch recht fröhlich und munter dem Fotografen. Die Not hat sie in besonderer Weise zusammengeschmiedet und eine Gemeinschaft gebildet, die bis heute Bestand hat, wie die jährlichen Klassentreffen zeigen.
Noch bis heute treffen sich regelmäßig die Ehemaligen, die 1946 in die Volksschule Geistenbeck eingeschult wurden. Nun fand das jährliche Treffen in der Vitrine am Schmölderpark statt. Zum Teil mussten die Teilnehmer von weit, unter anderem aus der Schweiz, anreisen. Sie alle haben die Not und die Widrigkeiten in ihrer Jugend überstanden und haben die ihnen gebotenen Chancen genutzt. Heute können sie bei ihrem Treffen fröhlich miteinander feiern. Der freundschaftliche Zusammenhalt und das gegenseitige Verstehen, das in Zeiten der Not und der Entbehrungen gewachsen ist, haben sich über die Jahre erhalten.
Renate Wittwer, die es nach Wolfsburg verschlug, versprach, auch im nächsten Jahr die Zusammenkunft zu organisieren.
