Mönchengladbach Masterplan: Wie Gladbach von Köln lernen kann

Mönchengladbach · Der Masterplan für Mönchengladbach kann sehr positive Folgen haben für die Entwicklung und das Image der Stadt. Das sagte Bernd Streitberger, Planungsdezernent der Stadt Köln, am Rande der Vorstandsklausur der Mönchengladbacher CDU.

In Köln gibt es ein solches Planwerk zur Stadtentwicklung bereits seit drei Jahren. "Jetzt setzen wir es mit Erfolg um", sagte Streitberger. "Mit Erfolg deshalb, weil klar war, dass wir die Stadt nicht neu erfinden, sondern weiterbauen wollen." Der Plan helfe, die Stärken einer Stadt auszubauen.

Vorbild Domstadt

In Mönchengladbach hat sich im Januar aus Architekten und Unternehmern der Verein MG3.0 gegründet, der mit Hilfe von Spenden einen städtebaulichen Masterplan für die beiden Innenstädte aufstellen will. Der Verein hatte sich bereits am Kölner Vorbild orientiert. "Ich halte es für möglich, in eineinhalb Jahren zu einem fertigen Plan zu kommen", sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Günter Krings.

Auch in Köln war der Masterplan aus einer Initiative von Unternehmern und unter der Federführung des Frankfurter Architekten und Stadtplaners Albert Speer entstanden. "Ich habe in Mönchengladbach ausgesprochen gutes bürgerschaftliches Engagement erlebt. Diese Beteiligung ist ganz wichtig für einen Masterplan", sagte Streitberger.

So funktioniert das Werk in Köln: Der Plan stellt eine Art Regiebuch für die Entwicklung der erweiterten Innenstadt dar. "Jede Maßnahme muss sich dem stellen, sonst wird sie nicht durchgeführt", erklärte Streitberger. Die Zusammenarbeit mit den Unternehmen wird weiter fortgeführt, die Stadt moderiert die Weiterentwicklung und Umsetzung des Plans, und jeder neue Stadtrat muss alle fünf Jahre den Masterplan neu beschließen. "Wenn so ein Planwerk richtig gepflegt wird, schafft es eine größere Identifikation mit der Stadt", sagte Streitberger und riet den Vereinsvertretern und Christdemokraten, sich unbedingt fachlichen Rat von außerhalb zu holen. "Das war für uns ganz wichtig", sagte Streitberger. Jetzt werde Köln nachentwickelt, nicht erst bei Gelegenheit.

Der Verein MG3.0 hat bereits ein Planungsbüro damit beauftragt, ein Auswahlverfahren für einen Masterplaner zu erarbeiten. Noch im Sommer, hofft Architekt Fritz Otten, soll der Rat dem Auswahlverfahren zustimmen. "Sonst würden wir den fälligen Betrag nicht abrufen", sagte Otten. Seit drei Monaten sammelt der Verein Geld bei Unternehmen und Bürgern für den Masterplan. "Mit dem bisherigen Aufkommen sind wir sehr zufrieden", so Otten. "Das Kölner Beispiel hat uns gezeigt, dass der Masterplan keine ferne Vision, sondern nah an der Wirklichkeit ist."

(RP)
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