Mönchengladbach Masterplan nicht ohne Bürger-Mitsprache

Mönchengladbach · Julian Petrin ist ein gebürtiger Düsseldorfer. Und deshalb ist ihm Mönchengladbach wohl bekannt. In den letzten Tagen hat sich der Stadtplaner, der seit vielen Jahren in Hamburg arbeitet, wieder etwas genauer mit der Stadt am linken Niederrhein beschäftigt – vor allem mit dem Masterplan, mit dem der Verein MG 3.0 Leitthesen für die künftige Stadtentwicklung definieren möchte.

Julian Petrin ist ein gebürtiger Düsseldorfer. Und deshalb ist ihm Mönchengladbach wohl bekannt. In den letzten Tagen hat sich der Stadtplaner, der seit vielen Jahren in Hamburg arbeitet, wieder etwas genauer mit der Stadt am linken Niederrhein beschäftigt — vor allem mit dem Masterplan, mit dem der Verein MG 3.0 Leitthesen für die künftige Stadtentwicklung definieren möchte.

"Ich finde dieses Projekt spannend. Allerdings darf diese Initiative nur der Anfang sein. Ein Masterplan darf nicht an den Bürgern vorbei erstellt werden, sonst wird es schwierig", sagte Petrin im Rahmen der Diskussionsveranstaltung "Masterplan und Stadtentwicklung ,von unten' — zwei Ansätze, ein Ziel?".

"Uns interessiert die Frage, wie Bürgerinitiativen voneinander profitieren können, wie Ideen ausgetauscht werden können und wer dies moderieren kann", sagte Annette Bonin von der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU Mönchengladbach, die Petrin für ein Impulsreferat eingeladen hatte.

Der Geschäftsführer des Hamburger Zukunftslabors "Next Hamburg" beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Frage, wie moderne Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung funktionieren können.

"Wir haben mit Next Hamburg einen unabhängigen Akteur geschaffen, der früh ansetzt, und bei dem soziale Interaktion das Wichtigste ist. Wir setzen nicht nur auf das Internet, sondern vor allem auf Aktionen vor Ort", sagte Petrin. Seine Ausführungen stießen im Haus Erholung auf offene Ohren.

"Wir können einige dieser Ideen gut gebrauchen. Für uns wird vor allem die Aktivierung der Bürger wichtig sein", sagte Ernst Kreuder. Der Vorsitzende des Vereins Masterplan nahm mit dem Stadtplaner Torsten Stamm und Johannes Jansen von der Altstadt-Initiative an der anschließenden Diskussionsrunde teil.

Dabei verliehen viele engagierte Bürger ihrer Sorge Ausdruck, der Masterplan könne ein fertiges Konstrukt werden, dass "von oben" vorgegeben wird. Doch Kreuder sieht den gerade erst verpflichteten Stararchitekten Sir Nicholas Grimshaw zunächst als Moderator, der von außen einen Blick auf die Stadt wirft, aber auch die Ideen der Bürger einfließen lassen möchte. "Wir sind gerade dabei, alle Initiativen in Mönchengladbach zu identifizieren. Alle sollen sich beteiligen können", sagte Kreuder.

Für Petrin ist die Beteiligung der Bürger entscheidend. "Dafür muss man zielgenaue Formate und die richtige Ansprache finden. Die Initiative muss sehr offen und aktiv sein", sagte der Stadtplaner.

Johannes Jansen ist überzeugt davon, das dieser Weg die Stadt voranbringen wird. "Engagierte Bürger bringen kontinuierliche Ergebnisse, die mehr bewirken können, als eine groß angelegte Planung über mehrere Jahre."

(togr)
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