Borussia Mönchengladbach Massenschlägerei nach Borussias Pleite im Pokal

Mönchengladbach · Bei einer Massenschlägerei nach dem DFB-Pokalspiel SV Darmstadt 98 gegen Borussia Mönchengladbach erleidet am Sonntag ein 55-Jähriger ein Schädel-Hirn-Trauma. Er verließ das Krankenhaus entgegen des ärztlichen Rats vorzeitig.

Tolles Wetter, ausverkauftes Stadion. Für den Mönchengladbacher, der am Sonntag mit seinem Sohn zum Pokalspiel Darmstadt gegen Borussia fuhr, sollte es eigentlich ein schöner Fußballtag werden. Er endete mit einer dicken Lippe und schmerzhaften Prellungen am Auge. Dabei hatte der Gladbacher nur beruhigen wollen, als nach dem Elfmeterschießen eine aufgebrachte Menge an ihm vorbei den Platz stürmte. "Alle schlugen wie wild aufeinander ein. Auch ich bekam einen Schlag mit", erzählt er.

Als der Mann später erfuhr, dass es vor und nach dem Spiel weitere gewalttätige Auseinandersetzungen gab, zog er die Konsequenz für sich: "Ich fahre zu keinem Auswärtsspiel mehr. Ich lasse mich doch nicht von den eigenen Leuten verprügeln." Und dann fügt er noch an: "Obwohl, das sind ja keine Fans. So kann man die nun wirklich nicht nennen." Tatsächlich ermittelt die Polizei in Südhessen nach dem Pokalspiel wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Widerstands gegen die Staatsgewalt.

Nach Spielende ist es auf einer Wiese im Stadionbereich zu einer Massenschlägerei gekommen, teilt Ferdinand Derigs, Sprecher der Polizei in Darmstadt, mit. Zeitweise sollen bis zu 100 Männer aufeinander eingeprügelt haben. Die Polizei habe die Lage schnell in den Griff bekommen, musste aber auch Schlagstöcke und Pfefferspray einsetzen. Um nach Abpfiff der Partie einen Überblick über die Fan-Bewegungen zu erhalten, war auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt worden.

Einige Gladbach-Fans hatten sich vor den Angreifern in eine Kletterhalle gerettet. Ein 55-jähriger Gladbach-Anhänger erlitt bei der Prügelei ein Schädel-Hirn-Trauma. "Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht, verließ es aber gegen den ärztlichen Rat", sagt Derigs. Bei dem Polizeieinsatz wurden auch drei Beamte verletzt, die ihren Dienst aber fortsetzen konnten.

Wie Ferdinand Derigs berichtet, war es am Sonntag bereits um die Mittagszeit zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen Anhängern von Gladbach und Darmstadt auf dem Marktplatz in Darmstadt gekommen. "Zu der Zeit fand dort ein Kinderflohmarkt statt, den der Betreiber daraufhin absagte", berichtet der Polizeisprecher. Für die weiteren Ermittlungen soll nun Bildmaterial ausgewertet werden.

(RP)
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