Mönchengladbach Massenhaft verbeulte Schilder

Mönchengladbach · Über 10 000 Euro gibt die Stadt im Jahr aus, um kaputte Schilder auszuwechseln. Eine Ursache ist Zerstörungswut. Jetzt kommen noch verbeulte Verkehrszeichen durch Glatteis-Unfälle hinzu. Die Kritik am Winterdienst wächst.

Bei der Stadt spricht man von einem Riesenproblem: Immer mehr Verkehrsschilder werden beschädigt. Jedes Jahr müssen für Reparaturarbeiten über 10 000 Euro ausgegeben werden. "Und das ist wirklich das absolute Minimum", sagt Wolfgang Speen, Sprecher der städtischen Pressestelle.

Häufiger Grund für die Beschädigung ist Zerstörungswut. Wie Speen berichtet, werden Verkehrszeichen bemalt, zerbeult, niedergetreten und umgefahren. Letzteres ist vor allem in den vergangenen Tagen häufig passiert. Schuld sind die Witterungsverhältnisse, die für spiegelglatte Straßen und noch mehr kaputte Schilder sorgten.

Vor allem Richtungsschilder auf Verkehrsinseln hat es getroffen. Aktuell sind das unter anderem die Zeichen auf der Stepgesstraße in Höhe C&A und auf der Kaldenkirchener Straße. Zum Ärger der Stadt fahren Autofahrer nach Kollisionen mit Straßenschildern häufig weiter, ohne sich um den Schaden zu kümmern. So bleibt die Stadt auf den Kosten sitzen. Immerhin kostet schon der Austausch eines einfachen Schildes mit Material und Personaleinsatz 150 Euro.

Beschwerdeflut bei der SPD

Unterdessen hat nun auch die SPD-Ratsfraktion den Winterdienst der Stadt heftigst kritisiert. "Alle Ratsmitglieder, die sich in der jüngsten Sitzung zu Wort gemeldet haben, haben die mangelhafte Räumung der Straßen sowie den Winterdienst der GEM insgesamt kritisiert", teilte Fraktionschef Lothar Beine gestern mit. Und: "Jedem, der die Straßenverhältnisse mit anderen Städten vergleichen kann, fällt auf, dass nirgends so schlecht geräumt wird wie in unserer Stadt."

Diskutiert wurde bei der SPD auch der Sonderräumplan, der wegen Salzknappheit erstellt wurde. Beine: "Uns ist die Logik dieser Straßenliste überhaupt nicht verständlich. Während einerseits Straßen dabei sind, die sicher nicht in die Liste der Hauptverkehrsstraßen gehören, fehlen andererseits Straßen, die wichtige Verkehrs- und Erschließungsfunktionen haben. Wir wollen als Ratsfraktion wissen, wer diese Listen nach welchen Prioritäten zusammengestellt hat und wollen Änderungen erreichen."

GEM-Geschäftsführerin Gabi Teufel, die von der SPD zum Gespräch eingeladen wurde, erklärte gestern, dass der Sonderräumplan wieder außer Kraft gesetzt wurde. "Den hat die Stadt nur erstellt, weil für das vergangene Wochenende ein winterliches Horrorszenario vorausgesagt wurde und wir sicherstellen mussten, dass trotz Salzknappheit die Infrastruktur der Stadt aufrecht erhalten werden musste", sagte sie.

Nun werde wieder nach der gewohnten Prioritätenliste 1 gefahren, und die sei von der Stadt aufgestellt worden und dann mit der Polizei, der NVV und den Bezirksverwaltungsstellen abgestimmt worden.

(RP)
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