Mönchengladbach Marktplatz Rheydt: So geht's weiter

Mönchengladbach · Nächsten Montag steht fest, wie der Rheydter Marktplatz umgestaltet werden kann. Sechs Planungsbüros haben Modelle und Entwürfe vorgelegt. Ein Preisgericht begutachtet sie. Ab Dienstag können sich die Bürger anschauen, was aus dem Marktplatz werden soll.

Peter Felten ist kein Mann, der zu übertriebenen Euphorie neigt. Doch der Chef des Rheydter Citymanagements sprach gestern das aus, von dem inzwischen viele Rheydter überzeugt sind. Vor allem in der Geschäftswelt. "Ich bin ziemlich sicher: Das wird etwas", bekannte Felten, als er gestern das Programm des Weihnachtsmarktes vorstellte. Mit "Das" ist der Rheydter Marktplatz gemeint, dessen Neugestaltung Rheydt zu neuem Auftrieb verhelfen soll. Denn das Herzstück der Innenstadt hat auf seinem Weg, das zentrale Schlüsselprojekt im Innenstadtkonzept Rheydts zu werden, eine weitere Hürde überwunden: Alle sechs Planungs- und Architektenbüros, die aus 59 Interessenten in die engere Wahl für den Planungswettbewerb gekommen sind, haben ihre Unterlagen fristgerecht am vergangenen Mittwoch eingereicht. Und so geht's jetzt weiter:

Preisgericht Das tagt am Montag, 23. November. Derzeit liegen die Entwürfe der sechs Büros beim Dortmunder Planungsbüro Scheuvens und Wachten, das mit der Durchführung des Wettbewerbs beauftragt wurde. Chefplaner Prof. Kunibert Wachten hat über mehr als anderthalb Jahre das Innenstadtkonzept entwickelt und dabei Rheydter Bürger, Geschäftsleute, Interessenvertreter und Politiker einbezogen. Die sechs Büros beim Wettbewerb stammen aus Berlin, Potsdam, Bonn und Madrid.

Preisrichter Das Preisgericht setzt sich zusammen aus Stadtplanern, Garten- und Landschaftsarchitekten sowie Architekten aus Nürnberg, Herdecke, Aachen, Hannover und Stuttgart. Außerdem gehören ihm Jürgen Beckmann, Leiter des städtischen Fachbereichs Stadtentwicklung und Planung, und Politiker der Ratsfraktionen an. Das sind: Joachim Roeske (CDU), Horst-Peter Vennen (SPD), Georg Weber (Grüne), Ralph Baus (FDP) und Bernd Püllen (FWG). Der Direktor des Rheinischen Landesamtes für Denkmalpflege, Prof. Udo Mainzer, und der städtische Planer Rolf Beierling-Hemonet, der das Projekt von Anfang an begleitet hat, stehen als Berater zur Verfügung. Die Entscheidung, wer den Wettbewerb gewonnen hat, wird noch am selben Tag gefällt.

Öffentlichkeit Jeder Interessierte kann sich die Modelle und Entwürfe anschauen. Ab Dienstag, 24. November, werden sie im Foyer des Rheydter Rathauses gezeigt und hängen da bis Freitag, 18. Dezember. Dabei können die Besuchersich davon überzeugen, ob ihre eigenen Ideen und Vorschläge, die sie den Teilnehmern des Wettbewerbs bei einer Sitzung mitgeteilt hatten, berücksichtigt wurden.

Preisgeld Ausgelobt sind insgesamt 27.000 Euro: 12.000 für den ersten Preis, 9000 für den zweiten, 6000 für den dritten. Bewertet werden die Pläne nach der städtebaulichen Qualität, nach der Umsetzung von Gestaltungskriterien, nach Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und der Frage, wie die Ideen realisiert werden können. Aber das bedeutet wie bei einem Architektenwettbewerb nicht, dass der erste Platz automatisch verwirklicht wird.

Vorgabe "Es soll ein vitaler Stadtplatz entstehen, der den historischen Charakter unterstreicht und imageprägend ist", so beschreibt Prof. Wachten die Aufgabe für die sechs Büros. Wegfallen werden auf jeden Fall die Pavillons, es soll einheitliches Mobiliar für Lampen, Sitzmöbel und Blumenkübel geben. Da noch nicht klar, dass zwischen Hauptkirche und Rathaus ein dreigeschossiges Gebäude entstehen soll, mussten die Planer zwei Entwürfe vorlegen — einen mit Gebäude, einen ohne.

Finanzierung Das komplette Innenstadtkonzept umfasst ein Areal von fast 17.000 Quadratmeter und beschränkt sich nicht nur auf die Marktplatz-Neugestaltung. Auch der Sparkassen-Vorplatz an der Marktstraße, Verkehrslenkung auf dem Marienplatz und neue Konzepte für Langensgasse, Bahnhofstraße und Friedrich-Ebert-Straße gehören dazu. Es sind 10,2 Millionen Euro aus dem Stadterneuerungsprogramm "Umbau West" bei Land und Bund beantragt. Die Stadt rechnet damit, dass sie diesen Zuschuss in voller Höhe bekommt. Darin enthalten sind fünf bis sechs Millionen Euro für den Marktplatz.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort