Mönchengladbach Marktplatz mit Kirschenhain

Mönchengladbach · Keine Pavillons mehr, viel Platz zum Flanieren und ein Deckel für die Tiefgarage: Berliner Planer sollen den Rheydter Marktplatz umbauen. Das Preisgericht entschied Montag einstimmig. Vermutlicher Baubeginn: Mitte 2011.

So stellen sich die Planer den Rheydter Marktplatz vor
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Die Pavillons verschwinden. Die Tiefgarage bekommt einen Deckel. Es gibt einen Brunnen. Und ein kleiner Kirschenhain auf einem leicht erhöhten Plateau sorgt für ein grünes Band. So wollen die Landschaftsplaner des Berliner Büros Planorama den Rheydter Marktplatz verändern. Ihr Vorschlag gewann gestern den ersten Preis beim Gestaltungs-Wettbewerb und hat große Chancen, auch verwirklicht zu werden.

Auf rund drei Millionen Euro schätzen die Planer selbst die Kosten, die Stadt selbst geht von bis zu sechs Millionen Euro aus. Wenn die Landeszuschüsse im Frühjahr nächsten Jahres gewährt werden, kann vermutlich in der zweiten Hälfte 2011 mit dem Umbau des Marktplatzes begonnen werden.

Eine klare Handschrift

Die zwölf Preisrichter waren sich einig: Planorama hat den Entwurf geliefert, der eine klare Handschrift trägt, dem Marktplatz einen Charakter gibt und ohne Riesenprobleme verwirklicht werden kann. Im direkten Vergleich setzten sich die Berliner gestern gegen fünf Mitkonkurrenten durch, nachdem sich 59 Bewerber für den europaweit ausgeschriebenen Architektenwettbewerb interessiert hatten.

Die Umgestaltung des Marktplatzes gilt als Herzstück des Innenstadtkonzepts: Chefplaner Prof. Kunibert Wachten vom Dortmunder Planungsbüro Scheuvens & Wachten hat über mehr als anderthalb Jahre das Konzept entwickelt und dabei Rheydter Bürger, Geschäftsleute, Interessenvertreter und Politiker einbezogen.

Planorama bekommt noch den Auftrag, den preisgekrönten Entwurf zu überarbeiten. Denn einige Vorschläge gefielen den Juroren nicht. So reicht ihnen der Platz zum Flanieren auf der Hauptstraße nicht, stehen die Bäume zu nah an den Häusern. Und zwischen der Tiefgaragen-Einfahrt und dem Rathaus wünschen sich die Planorama-Planer gerne einen Staudengarten, der an dieser Stelle den Zugang auf den Markt eher blockiert. Doch das sind nur kleine Hindernisse, die nach Meinung der Experten ohne große Probleme beseitigt werden können. Ihnen gefiel die klare Struktur, die den Marktplatz als "Platz im Platz" verwandelt, zahlreiche Sitzgelegenheiten bietet und die Beleuchtung teilweise in die Platzkanten integriert. "Das ist ein sensibler und zurückhaltender Entwurf", lobt der Vorsitzende des Preisgerichts, Prof. Dr. Franz Pesch.

Ab heute können sich die Bürger die Vorschläge der sechs Planungsbüros, die in der Endphase waren, im Foyer des Rheydter Rathauses anschauen. Bereits am Donnerstag wird der preisgekrönte Entwurf der Bezirksvertretung Süd vorgestellt. Der Bau- und Planungsausschuss beschäftigt sich damit in der ersten Sitzung im nächsten Jahr. Auch Tiefgaragen-Betreiber Q-Park muss in die weitere Planung einbezogen werden.

(RP)
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