Mönchengladbach Marktmusik - Konzerte am Mittag

Mönchengladbach · An 45 Samstagen im Jahr organisiert Münsterkantor Klaus Paulsen Konzerte der Reihe "Marktmusik" in der Citykirche. Dabei gibt der Kirchenmusiker gern dem musikalischen Nachwuchs ein Forum.

Münsterkantor Klaus Paulsen kümmert sich an 45 Samstagen im Jahr um die "Marktmusik" in der Citykirche.

Foto: Isabella Raupold

Klaus Paulsen steht mitten in der Citykirche. Er hat die Arme ausgebreitet und strahlt. "Es ist so hell, offen und freundlich hier." Mit der Konzertreihe "Marktmusik" will Paulsen Menschen die Schönheit der Musik in diesem Raum zeigen. "Die Citykirche ist dafür ideal - nicht zu groß und nicht zu klein", erklärt der künstlerische Leiter. Sein Anspruch ist sportlich: Paulsen organisiert an 45 Samstagen im Jahr jeweils um 12 Uhr ein Konzert bei kostenfreiem Eintritt in der Kirche am Alten Markt. Dass es sich wegen des musikalischen Niveaus zu kommen lohnt, hat sich in Mönchengladbach herumgesprochen. 6000 Besucher waren 2016 bei der Marktmusik, im Durchschnitt 130 Zuschauer je Konzert. Etwa die Hälfte ist Stammpublikum.

Paulsen möchte keinen Abstand zwischen Bühne und Publikum. Man merkt ihm an, dass er es liebt, seine Begeisterung für Musik mit ihnen zu teilen. Sein Ansatz ist, dass nicht nur Kirchenmusik auf die Bühne gelangt, sondern das Spektrum groß und bunt ist: Neben reinen Orgelkonzerten gibt es Kammermusik und Werke für Orchester. Es treten Gesangssolisten und Chöre auf. Im aktuellen Programm sind klassische Messen, aber auch ein verjazzter Bach und ein Tango-Konzert mit Titeln von Astor Piazzolla.

Als Münsterkantor und Fachleiter für Gesang an der städtischen Musikschule profitiert Paulsen von seinen Kontakten zur Musikszene. Musikalischer Nachwuchs tritt ebenso regelmäßig auf wie Profimusiker. "Jugendlichen ein Forum zu bieten, ist mir ein Anliegen", sagt Paulsen. So tritt am 13. Mai ein Quartett mit Blockflöte, Streichern und Cembalo auf den Plan, das 2016 beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert Preisträger war. Johanna Bleyer, Lea Schürings, Philip Neugebauer und Josephina Lucke spielen Werke von Vivaldi und Telemann. Am 10. Juni singt der 16-jährige Solotenor Konstantin Glomb geistliche Werke von Viadana und Grandi. "Man kann nur staunen über das professionelle Niveau, auf dem diese Jugendlichen Musik machen", schwärmt Klaus Paulsen.

In diesem Jahr liegt ein Schwerpunkt bei Musik zum Lutherjahr. Paulsen kooperiert mit seinem Kantorenkollegen Udo Witt von der evangelischen Hauptkirche Rheydt. Das heißt: Jedes Konzert zum Lutherjahr wird bei der Marktmusik und in Rheydt aufgeführt. Am 20. Mai spielt Paulsen in der Citykirche Lutherlieder zu Ostern, Pfingsten und zum Abendmahl. Am 17. Juni ist Witt in der Citykirche mit Luthers Glaubensliedern an der Reihe.

Ein Highlight sind am 24. Juni die "Songs of Sanctuary" von Karl Jenkins. Im Rahmen der Ensemblia treten das "Junge Vokalensemble", das Streichorchester "Intermezzo" und die Ballettabteilung der Musikschule auf. Über 70 Musiker und Tänzerinnen sind dann auf der Bühne.

Ebenso spannend dürfte es am 16. September werden: Georg Schillinger singt das Stabat Mater von Vivaldi, begleitet vom Streichquintett der Münstermusik und Paulsen (Orgel). "Schillinger singt Altus - eine ungewöhnlich hohe Stimmlage für einen Mann", erklärt Paulsen. - Infos zum Programm der Marktmusik unter www.pfarre-sankt-vitus.de

(sjs)