Benefiz-Operation Maria Hilf: Der mongolische Patient

Mönchengladbach · Acht Jahre hatten Ärzte und Pflegekräfte Badrakh Munkhbat nicht mehr gesehen. Im Jahr 2005 hatte Dr. István Szendey, Kardiologe und Elektrophysiologe an den Kliniken Maria Hilf, dem damals 24-jährigen Mongolen einen Herzschrittmacher eingepflanzt. "Der Patient litt schwer an den Auswirkungen einer Herzmuskelentzündung, er war richtig hinfällig", erinnert sich Szendey. Jetzt begegnete der Arzt erneut dem inzwischen 32-jährigen Patienten.

 Badrakh Munkhbat (li.), erhielt einen neuen Herzschrittmacher im Franziskus-Krankenhaus. Nach der ambulanten OP, die István Szendey (r.) durchführte, holte ihn die Dürener Kollegin Ulamnemekh Otgonbayar wieder ab.

Badrakh Munkhbat (li.), erhielt einen neuen Herzschrittmacher im Franziskus-Krankenhaus. Nach der ambulanten OP, die István Szendey (r.) durchführte, holte ihn die Dürener Kollegin Ulamnemekh Otgonbayar wieder ab.

Foto: Andreas Baum

Acht Jahre hatten Ärzte und Pflegekräfte Badrakh Munkhbat nicht mehr gesehen. Im Jahr 2005 hatte Dr. István Szendey, Kardiologe und Elektrophysiologe an den Kliniken Maria Hilf, dem damals 24-jährigen Mongolen einen Herzschrittmacher eingepflanzt. "Der Patient litt schwer an den Auswirkungen einer Herzmuskelentzündung, er war richtig hinfällig", erinnert sich Szendey. Jetzt begegnete der Arzt erneut dem inzwischen 32-jährigen Patienten.

"Er macht einen viel besseren Eindruck als damals, er ist kräftiger, inzwischen Familienvater, und er arbeitet als Geologe", erzählt Szendey. Wie vor acht Jahren hatte auch jetzt wieder die Deutsch-Mongolische Gesellschaft über das Klinikum in Düren den Kontakt zu Maria-Hilf hergestellt. Und so erhielt Badrakh Munkhbat in diesen Tagen einen neuen Herzschrittmacher im Krankenhaus St. Franziskus. Der Grund: "Das alte Aggregat hat nur eine begrenzte Lebensdauer", berichtet Szendey.

Der "Akku" im Schrittmacher hätte noch ein Jahr gehalten. Also musste Munkhbat erneut die weite Reise von Ulan-Bator nach Düren antreten. Dort arbeitet eine Landsmännin, die junge mongolische Ärztin Ulamnemekh Otgonbayar. Sie betreute den Patienten nicht nur, sie half auch alle sprachlichen Probleme übersetzend zu überwinden. Die Kosten für den neuen Herzschrittmacher, der übrigens auf eine 14-jährige Laufzeit ausgelegt ist, trägt die Herstellerfirma Biotronic.

Das im Schulterbereich implantierte Gerät kostet rund 1200 Euro. Für die ambulante Operation stellt auch das Krankenhaus St. Franziskus keine Rechnung aus. Die Flugreise bezahlt die Deutsch-Mongolische Gesellschaft. Die Ärzte sind froh, einem Menschen eine Perspektive geschenkt zu haben. "Mir geht es gut, ich werde noch etwa zehn Tage bleiben und dann zurückfahren", sagte Munkhbat. ri

(RP)
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