Mönchengladbach Mann soll 13-Jährige geschwängert haben

Mönchengladbach · Ein 47-jähriger Mann, der die Tochter seiner Lebensgefährtin geschwängert und auch ihre Schwester missbraucht haben soll, steht seit gestern vor der auswärtigen großen Strafkammer in Moers.

Die jüngere Schwester brachte laut Anklage mit 13 Jahren ein Kind zur Welt. Der Mönchengladbacher ist unter anderem wegen Vergewaltigung und schweren sexuellen Missbrauchs in 17 Fällen angeklagt.

"Gar nichts stimmt, ich habe den Kindern nie etwas getan!", war die erste Reaktion des Angeklagten auf die schweren Vorwürfe. Der Arbeitslose, der inzwischen in der Vitusstadt lebt, soll die Mädchen in der gemeinsamen Wohnung in Kamp-Lintfort missbraucht haben. Nach seinem Lebenslauf schilderte der zurzeit arbeitslose Hilfsarbeiter, wie gut er sich damals um die Kinder gekümmert habe. Die Mädchen hätten ihm mehr vertraut als ihrer Mutter, Schläge oder Übergriffe habe es niemals gegeben. Fast schon als Retter stellte sich der Mann dar, betonte, dass er Frau und Kinder damals aus Dreck und Elend holte. Die Anzeige sehe er als "Tritt in den Hintern".

Vom Richter daran erinnert, dass immerhin ein Kind gezeugt wurde — ein Gutachten über die Vaterschaft liegt vor — gab er zu, es sei ein einziges Mal "etwas gewesen". Mehr werde er dazu nicht sagen. Die Übergriffe auf die 1996 und 1997 geborenen Mädchen sollen zwischen September 2009 und März 2011 stattgefunden haben. Weil es kein Geständnis gab, mussten die heute 15-Jährige und ihre 17 Jahre alte Schwester aussagen.

Die 15-Jährige bestätigte ihre bei der Polizei gemachten Angaben gestern in Anwesenheit des Angeklagten. Der Mann habe sich ihr das erste Mal beim Fernsehen genähert, als die Mutter außer Haus war. Als sie ihm sagte, sie wolle nicht angefasst werden, habe er dies ignoriert und sie am Weglaufen gehindert. Auch zu Schlägen soll es gekommen sein. Der Prozess wird fortgesetzt.

(dpa/BL)
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