Mönchengladbach Männerfreundschaft endete mit einem Polizeieinsatz
Mönchengladbach · Am 7. Oktober 2011 hielt sich der 26-jährige Mann in Mönchengladbach in der Wohnung seines Freundes auf. Bald gab es Streit. Der Wohnungsinhaber rief die Polizei. Der alkoholisierte Gast empfing die Beamten mit den Worten "Ihr Scheißbullen" und nicht wiederholbaren sexistischen Beleidigungen. Gegen die Mitnahme wehrte sich der 26-Jährige, riss sich los und trat auf die Polizisten ein. Gestern musste der polizeibekannte Mann aus seinem jetzigen Wohnort in Würzburg anreisen und vor dem Mönchengladbacher Amtsgericht auf der Anklagebank Platz nehmen.
Der Verteidiger des Angeklagten erklärte für seinen Mandanten sinngemäß: "Alle Anklagevorwürfe stimmen, auch die Beleidigungen." Er sei damals in einer Ausnahmesituation gewesen. Man habe wegen finanzieller Probleme gestritten, weil er den Mönchengladbacher damals ausgehalten habe, so der Angeklagte.
In den Taschen des rabiaten Gastes entdeckten die Beamten damals ein verbotenes Pfefferspray. "Ja, das habe ich aber rechtmäßig gekauft", verteidigte sich der Angeklagte. "Sie hätten sich erkundigen müssen, ob das erlaubt ist", machte ihm der Staatsanwalt klar.
Das Pfefferspray habe er sich gekauft, weil er damals in Köln wohnte und dort mit einem Dobermann unterwegs war. Da sei er oft angefeindet worden. Am Ende hielt der Richter ein dickes Vorstrafenregister in der Hand. Wegen Widerstands gegen Amtsträger, Beleidigung Sachbeschädigung und Körperverletzung war der 26-Jährige bereits in der Vergangenheit aufgefallen und auch schon zu Haftstrafen verurteilt worden.
Diesmal verurteilte ihn das Gericht wegen Widerstands, versuchter Körperverletzung, Beleidigung und wegen fahrlässigen Verstoßes gegen das Waffengesetz zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe. Der Angeklagte muss die Strafe jedoch nicht verbüßen. Sie wurde vom Richter zur Bewährung ausgesetzt. Ein Bewährungshelfer wird ihn die nächsten zwei Jahre begleiten. Allerdings muss der Angeklagte 100 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.
