Mönchengladbach Männerfreie Zone bei jecken Wievern

Mönchengladbach · Die KG Blau-Gelbe Funken Geistenbeck lud zur Damensitzung. In der kleinen Turnhalle feierten die Närrinnen eine ausgelassene Sitzung und wollten vor allem Musik hören. Beim Auftritt der Tollitäten hatten die Prinzessinnen das Wort.

 Die Geistenbecker Damenwelt gab bei der Sitzung der Blau-Gelben Funken ordentlich Gas. Vor allem Musik zum Mitsingen war bei den Närrinnen angesagt.

Die Geistenbecker Damenwelt gab bei der Sitzung der Blau-Gelben Funken ordentlich Gas. Vor allem Musik zum Mitsingen war bei den Närrinnen angesagt.

Foto: Ilgner

Kinderprinz Cedric I. schien etwas mulmig zumute, als er zusammen mit seiner Prinzessin Vanessa I. und der Kinderprinzengarde in die Turnhalle an der Steinsstraße marschierte. Die Blau-Gelben Funken hatten zur Damensitzung geladen, und obwohl es eine eher kleine Veranstaltung ist, verwandeln die jecken Damen den Saal stets in ein Tollhaus. "Hallo Mädels, geht's euch gut? Ich freue mich wirklich, hier bei euch zu sein", rief Vanessa I. den Damen zu, die sie jubelnd feierten. Cedric I. hatte danach wenig zu sagen. Typisch Damensitzung eben. Als die beiden ihr Lied sangen, war seine Aufregung aber verflogen. Cedric und Vanessa gingen ins Publikum und tanzten mit den Geistenbeckerinnen.

Einmal in Schwung gekommen, fand das große Prinzenpaar einen ausgelassenen Saal vor. Prinz Norbert I. und Niersia Barbara brauchten bei ihrem Einmarsch so lange, dass es gleich zwei Märsche benötigte, ehe die Tollitäten auf der Bühne ankamen. Die Garden sangen spontan "Oh, wie bist du schön" für die Prinzessin. Niersia Barbara war im siebten Prinzessinnenhimmel angekommen. Zwar lässt sie ihren Prinzen ohnehin kaum zu Wort kommen, doch in Geistenbeck lief sie zur Hochform auf. "Schatz, mach' das Einhorn!", forderte sie den Prinzen auf. Prompt hielt sich Norbert I. sein Zepter vor die Stirn. Sängerin Rosita brauchte sich anschließend erst gar keine Mühe zu geben, Stimmung zu erzeugen. Die Damen waren längst in Fahrt. Zu den bekannten Coverstücken der Sängerin klatschten, sangen und tanzten sie, als dauerte die Sitzung schon mehrere Stunden.

Etwas schwer hatte es Feuerwehrmann Kresse. Der Redner, der in Köln zur Spitze in der Bütt gehört, fand einen halb leeren Saal vor. Die Hälfte der Damen war zum Rauchen vor die Türe gegangen. Eine Undiszipliniertheit, die es im Mönchengladbacher Karneval so nur selten gibt. Dennoch lief Kresse zur Hochform auf. Gekonnt trocken erzählte er aus seinem Berufsalltag. Die Showtanz-Truppe Revolution zeigte einen Auftritt, der eher an Animation wie in einem Club-Hotel erinnerte. Der Auftritt riss die Damen trotzdem mit. Bei der Zugabe, wurden sie sogar Teil des Programms, als die Tänzerinnen auf die Tische kletterten und das Publikum zum Mitmachen aufforderten. Ruud Koedooder bot seine Parodieshow dar. Immer wieder wechselte er sein Kostüm und fetzte zu bekannten Schlagern übertrieben ulkig über die Bühne. Die Stimmung erreichte ihren Siedepunkt. Die Damen stiegen auf die Stühle, tanzten ausgelassen und verwandelten die Turnhalle in eine Großraumdisco.

Die Dürscheder Mellsäck sorgten für den tänzerischen Höhepunkt des Abends. Die Mariechen der Tanzgarde flogen quer über die Bühne und bis knapp unter die Hallendecke. Tradition ist es in Geistenbeck, dass die Blau-Gelben Funken mit einer Playback-Show einen Programmpunkt aus den eigenen Reihen gestalten, der das Publikum mitreißt. So schafften es die Geistenbecker, dass neben den Toten Hosen auch Bata Illic und Roland Kaiser auf der Bühne standen. Die Show kam an und die Damen feierten bis weit nach Sitzungsende.

(cli)
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