Mönchengladbach Letzte Sitzung vor Start des Straßenkarnevals

Mönchengladbach · Die Kaiser Friedrich-Halle ist rappelvoll. Das Publikum winkt mit Fähnchen und Taschentüchern. Die Regimentskapelle der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach spielt den Laridah-Marsch. Das Prinzenpaar marschiert mit einem Großaufgebot in Schwarz-Weiß und Rot-Grau in den Saal. Klingt, als kämen Prinz Michael II. und Niersia Monika zu ihrer Proklamation. Doch die ist schon lange vorbei. Einen solch großen Einmarsch erlebte das Prinzenpaar nun bei der großen Galasitzung der KG Schöpp op Eicken. Sie feiert traditionell die letzte Saalveranstaltung vor Beginn des Straßenkarnevals und bietet ein Programm vom Feinsten. Noch dazu gestaltet die Schöpp op eine Stunde mit Auftritten aus den eigenen Reihen.

 Die Besucher in der rappelvollen Kaiser-Friedrich-Halle erlebten auf der Bühne viel Tanz und Akrobatik.

Die Besucher in der rappelvollen Kaiser-Friedrich-Halle erlebten auf der Bühne viel Tanz und Akrobatik.

Foto: Detlef Ilgner

Tatsächlich kamen bei den Tollitäten Erinnerungen hoch. "Weißt du noch damals?", fragte der Prinz seine Niersia kurz vor dem Einmarsch. Da hatten die Jecken im Saal bereits einiges erlebt. Den Auftakt der Sitzung bestritt die Gesellschaft selbst. Neben der Mariechentanzgarde und der Funkengarde, die noch den traditionellen Gardetanz pflegt, tanzte Kindermariechen Chayenne Hickmann. Für sie war es der erste Auftritt vor einem so großen Publikum. Nicht fehlen darf bei einer Sitzung der KG Schöpp op Solomariechen Jennifer Brewig. Sie gilt als das beste Mariechen der Stadt. Nicht auftreten konnte Hannah Pol mit ihrem Tanzoffizier. Sie kam mit Halskrause auf die Bühne, da sie sich im Training schwer verletzt hat.

Zum ersten Mal in Fahrt kam das Publikum beim Fanfarencorps der Gesellschaft. Redner Martin Schopps sorgte für die ersten Lacher. "Würde Goethe heute leben, hieße er Jeremy-Pascal und würde nicht dichten: Wer reitet so spät durch Nacht und Wind. Es würde heißen: Wer postet so spät ein Selfie? Es ist der Kevin, er liegt auf der Elfie", schimpfte er. Schopps kam bei den Jecken richtig gut an und wurde mit viel Applaus bedacht. Weniger Erfolg hatte da Knacki Deuser. Bei seinem Auftritt suchte so mancher nach der Stelle, an der man lachen muss. Comedy passt eben nicht immer in den Karneval. Aufgeheitert wurde die Stimmung wieder von der Band Echt Lekker. Da stand das Publikum und sang nach Leibeskräften mit. Umjubelt war auch der Auftritt von Bernd Stelter. "Ich bin jetzt in dem Alter zwischen gepflegt aussehen und gepflegt werden", erklärte er. Donald Trump sei übrigens der einzige Mann, der seine Frisur noch selber gejagt habe.

Für den Höhepunkt des Abends sorgten die Kölner Rheinveilchen. Über der Bühne hingen große Pappgardisten. Sie bekamen Besuch von Ilka Strenge. Das Mariechen der Rheinveilchen wurde von ihrer Truppe von einem Bühnenrand zum anderen geworfen und erreichte bei akrobatischen Sprüngen beinahe die Hallendecke. Die Rheinveilchen tanzten sich in einen Rausch, und Ilka Strenge lief zur Höchstform auf. Den musikalischen Schlusspunkt setzten "Die Cöllner". So entließ die KG Schöpp op die Jecken in die finale Phase des Karnevals.

(cli)
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