Lesung in Mönchengladbach Mörderische Sommerlektüre

Mönchengladbach · Arnold Küsters hat zwei neue Kurzkrimis geschrieben: „Der Tod kommt auf Socken“ und „Kann mal jemand Fisch?“. Am 26. Juli liest der Mönchengladbacher Autor im Schlosspark Wickrath.

 Krimiautor Arnold Küsters wurde 1954 geboren und studierte nach dem Abitur Englisch und Pädagogik. 

Krimiautor Arnold Küsters wurde 1954 geboren und studierte nach dem Abitur Englisch und Pädagogik. 

Foto: Ilgner Detlef (ilg)/Ilgner,Detlef (ilg)

Der Auftakt setzt auf Tempo, reiht im nervösen Duktus Wörter, Satzfragmente, Ausrufe. Die entpuppen sich im Staccato bald als das fiebrige Gedankenspiel eines Ich-Erzählers in Panik. Wiederholungen von gereihten Kurzsätzen und Verben um ein angstvolles Atmen und Zögern fangen spannungsgeladen die Not eines namenlosen Protagonisten ein. „Der Tod kommt auf Socken“ überschreibt Arnold Küsters den Kurzkrimi. Auf neun Seiten baut der Autor Spannung auf, die sich im überraschenden Finale entlädt. Die Erzählung ist eingebunden in die von Karoline Adler zusammengestellte Anthologie „Urlaubs-Lesebuch“ mit einer Sammlung von 23 Geschichten. Das Taschenbuch passt in beinahe jede Reisetasche.

Daneben wäre vermutlich noch Platz für die von Ralf Kramp herausgegebene Anthologie „Das Campen ist des Mörders Lust“ mit 19 Erzählungen. Küsters Kurzkrimi „Kann mal jemand Fisch?“ ist eine davon. Der Mönchengladbacher Autor erzählt von einem tödlich endenden Campingurlaub im englischen Cornwall. Während des Studiums und auch noch in den 1990er Jahren campte er häufiger, fast ausschließlich in England. Da regne es längst nicht so viel wie angenommen, so Küsters. Einer der Campingplätze lag unmittelbar an einer Klippe. Eine gefährliche Klippe spielt übrigens auch im Kurzkrimi eine Rolle. Ausgangspunkt ist ein Beziehungsdrama: Hauptfigur Gerda hegt offensichtlich nicht mehr allzu große Sympathien für Ehemann Erwin. Zunächst eher lustlos, dafür aber mit bösen Gedanken reist sie mit dem Gatten im Caravan. Reizvolle Naturerscheinungen interessieren Gerda zuvörderst in ihrer Tauglichkeit für mörderische Absichten. Auch diese auf 23 Seiten erzählte Kriminalgeschichte endet mit einer unerwarteten Wendung.

Das Überraschungsmoment ist Küsters gerade im Kurzkrimi sehr wichtig. Das Genre und die Herausforderung, für eine konzentrierte Darstellung sehr diszipliniert zu arbeiten, reizen ihn. „Die Geschichte muss trotz der Kürze sehr dicht erzählt werden. Mich überrascht immer wieder, was man alles auf diesen wenigen Seiten erzählen kann“, betont der Autor. Zurzeit arbeitet er an seinem zehnten Roman. Er mag den Wechsel zwischen Lang- und Kurzform und die damit gegebene Möglichkeit, Dinge unter wechselnden Aspekten auszuprobieren. „Ich kann im Kurzkrimi völlig anderes Personal erfinden. Meine Romane sind meist mit den gleichen Protagonisten bestückt: Ecki, Frank und Schrievers in meinen Niederrheinkrimis. In meiner neuen Reihe, die tatsächlich in England spielt, sind es Simon, Mary und Luke“, erzählt der Mönchengladbacher. Am 26. Juli liest er im Schlosspark Wickrath ab 19.30 Uhr Open Air. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Allerdings ist die Teilnahme mit eigenem Proviant und Decke nur nach Anmeldung unter event.deinmg.de möglich.

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