Mönchengladbach Leser wählen die Besten der Theatersaison

Mönchengladbach · Am 30. Juni werden zum 16. Mal die RP-Theater-Oscars verliehen. Wer einen Preis bekommt, das entscheidet das Publikum - ab sofort.

 So sehen die Trophäen aus: Die besten Leistungen der Theaterspielzeit werden damit belohnt. Die Leser bestimmen, wer sich am 30. Juni über einen Theater-Oscar freuen kann.

So sehen die Trophäen aus: Die besten Leistungen der Theaterspielzeit werden damit belohnt. Die Leser bestimmen, wer sich am 30. Juni über einen Theater-Oscar freuen kann.

Foto: Ilgner

Am Ende eines Abends erfahren sie sofort, ob sie gut waren. Der Applaus des Publikums ist ein Mess-Instrument für alle, die ein Schauspiel, ein Musiktheater oder eine Choreografie auf die Bühne gebracht haben. Zum Ende einer Spielzeit erfahren alle, wer im zu Ende gehenden Theaterjahr die tiefsten Eindrücke hinterlassen hat. Dann stimmt das Publikum ab. Die Leser der Rheinischen Post wählen, wer und was ihnen in dieser Spielzeit am meisten gefallen hat: Die Besten werden am Montag, 30. Juni, 19 Uhr, bei einer öffentlichen Feier im Krefelder Theater geehrt.

Zum 16. Mal werden die RP-Theater-Oscars verliehen. 15-mal gab es bereits Favoriten, die sich in ihrer Sparte früh vom Mittelfeld absetzten, und harte Kopf-an-Kopf-Rennen, die sich erst mit den letzten ausgezählten Stimmen entschieden haben.

Auch in diesem Jahr haben Intendant Michael Grosse und sein Team wieder Vorlagen geliefert, die Entscheidungen nicht immer einfach machen: Große Gefühle, packendes Drama, gewürzte Komödie und spritzige Unterhaltung sind im Angebot. Die Zuschauer bestimmen, was preisgekürt wird: Gänsehaut oder Lachtränen, Klassik oder Kult.

In Mönchengladbach startete die Spielzeit mit einer Entdeckung: Giuseppe Verdis selten gespielte Oper "Stiffelio" über ein Ehebruch-Drama in einem protestantischen Pfarrhaus bestätigte die wichtige Aufgabe des Theaters als Bildungsträger. Vielen Opernfreunden auch noch nicht bekannt war Richard Wagners Oper "Rienzi", die einen achtbaren Publikumserfolg errang. Ab Januar 2014 folgte mit Tschaikowskys ukrainischem Freiheitskampf-Drama "Mazeppa" das dritte Juwel im Musiktheater. Die Oper spiegelte eine angesichts der revolutionären Vorgänge in der Ukraine eine ursprünglich nicht geahnte Aktualität. Ein charmantes Kostümfest feierte das Musical "My Fair Lady".

Das Schauspielensemble verzeichnete mit Shakespeares "König Lear" einen tragisch-ernsten Einstieg. Matthias Gehrt ließ die Akteure auf einer mit Zeitungspapier und darauf ausgestreuter Heilerde bedeckten Bühne agieren. Daraus entwickelte sich im Verlauf der Aufführung das Bild einer zerstörten Seelenlandschaft. Moderne Klassiker standen mit Samuel Becketts absurdem Stück "Glückliche Tage" und Friedrich Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame" auf dem Spielplan. Zum Schluss folgte mit "Verbrennungen" ein modernes Drama, das wohl niemanden kalt ließ.

Opulente Augenweide gab es im Ballett. Robert North präsentierte eine speziell für das Tanztheater choreografierte Spielfassung des "Carmen"-Stoffes. Dabei faszinierte auch die Musik des Briten Christopher Benstead. Als letzte Premiere dieser Spielzeit in Mönchengladbach steht ab dem 13. Juni der Zyklus "Carmina Burana" von Carl Orff in einer für Ballett eingerichteten Fassung auf dem Spielplan des Theaters Mönchengladbach.

Es gab beeindruckende Theatererlebnisse in der Saison 2013/14. Wir sind gespannt auf Ihre Wahl.

(RP)
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