Mönchengladbach Leben im Van-Laack-Haus: Alle 39 Wohnungen verkauft

Mönchengladbach · Nein, man kann es nicht wirklich glauben. Im Januar schon sollen die ersten Wohnungen im ehemaligen Van-Laack-Gebäude an der August-Pieper-Straße bezugsfertig sein. Es sind die teuersten Wohnungen, die Mönchengladbach zu bieten hat.

Die teuersten Wohnungen in Mönchengladbach werden im alten Van Laack Haus gebaut
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Die teuersten Wohnungen in Mönchengladbach werden im alten Van Laack Haus gebaut

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"Und spätestens im April ist hier alles komplett saniert und renoviert", sagt Christian Paschertz von der W. Paschertz Grundstücks GmbH aus Willich. Das Unternehmen hatte das denkmalgeschützte Gebäude 2010 gekauft. Der Plan: In dem historischen Gemäuer sollen 39 hochwertige Loftwohnungen entstehen. Nun stehen Laster und Lieferwagen Stoßstange an Stoßstange im Innenhof des Architekturensembles, überall sind Handwerker tätig, Maschinen dröhnen. Irgendwie, so scheint es, wird an allen Ecken und Enden, draußen wie drinnen, gleichzeitig gewerkelt.

Und das Ganze gelenkt durch eine offenbar feinabgestimmte Choreographie. Jeder hier scheint genau zu wissen, was er zu tun hat. Dennoch: Fertig sieht hier kaum etwas aus — bezugsfähig schon gar nicht. Aber da bleiben Christian Paschertz und Nadia Joppen, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, völlig cool. "Das wird schon, wir liegen voll im Zeitplan."

Gelassenheit können sie problemlos an den Tag legen, denn alle 39 Wohnungen sind bereits verkauft. 2390 bis 2690 Euro pro Quadratmeter haben die neuen Eigentümer für die 45 bis 200 Quadratmeter großen Wohneinheiten auf den Tisch gelegt. Damit — so kann man sagen — gehören diese Wohnungen zu den teuersten, die es in Mönchengladbach gibt. Sie liegen zentral, allerdings in einer Ecke, die nicht wirklich attraktiv ist.

Noch nicht. "Die Stadt hat konkrete Pläne zur Aufwertung des Quartiers", sagt Christian Paschertz. Und in der Tat: Das eine oder andere historische Gebäude in der Nachbarschaft wurde bereits saniert und strahlt in frischer farbiger Optik. Und gleich um die Ecke, entlang der Waldhausener Straße wird sich in den kommenden Jahren noch eine ganze Menge zur Attraktivitätssteigerung tun.

Heinrich van Laack hatte 1881 — gemeinsam mit Wilhelm Schmitz und Gustav Eltschig — in Berlin das Textilunternehmen Van Laack gegründet. Zu dieser Zeit stand das Unternehmen singulär mit der Idee, ein Markenprodukt — das beste Hemd der Welt — herzustellen auf dem Markt. Doch erst in den 1920er Jahren, nach dem Tod der Gründer, gelangte "Van Laack — das königliche Hemd" an die Spitze der Bekleidungsfirmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen 1953 in Mönchengladbach neu aufgebaut.

In den 1990er Jahren wuchs die Konkurrenz, Van Laack schrieb Verluste. Ab 2002 verordnete sich die Firma ein neues Vertriebskonzept — und verjüngte ihre Marke. Mit Erfolg. 2005 eröffnete Van Laack die neue Zentrale im Nordpark. Und in das alte Gebäude, in dem lange Verwaltung und Produktion von Van Laack untergebracht waren, zieht bald neues Leben ein.

(RP/rl)
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