Mönchengladbach Lauten-Duo begeistert im Schlosskonzert

Mönchengladbach · Mirko Arnone und Daniele Caminiti verbanden Barock und Moderne musikalisch miteinander.

Delikate Lautenklänge im Doppelpack erlebten die Besucher des Schlosskonzerts mit Mirko Arnone und Daniele Caminiti. Die beiden Italiener, die zu den weltweit besten Lautenspielern zählen und auf internationalen Bühnen zu Hause sind, gastierten im ausverkauften Rittersaal mit einem Programm, das Barock und Moderne effektvoll verknüpfte. Daniele Caminiti musizierte vor wenigen Jahren in einem Meisterkonzert mit dem Flötisten Maurice Steger. Das wunderbare Publikum sei ihm in bester Erinnerung geblieben, deshalb sei er gern wiedergekommen, erklärte er charmant auf die Frage, was einen Künstler seines Renommes ins Rheydter Schloss führt.

Mit Mirko Arnone bildet Caminiti ein festes Duo, das regelmäßig mit dem New Yorker Komponisten Raphael Fusco zusammenarbeitet. Der hat dem Duo einige Werke geschrieben, von denen zwei im Schloss zu hören waren. Doch erwartungsgemäß begann das Konzert mit barocken Klängen: einer Scarlatti-Sonate, mit der Arnone und Caminiti auf das delikate und sensible Klangspektrum ihrer barocken Zupfinstrumente einstimmten. Das Winterwetter, die Lüftung, die Luftfeuchtigkeit machten den sensiblen Schönheiten aus feinstem Holz zu schaffen, so dass die Musiker immer wieder nachstimmen mussten. "Gitarristen behaupten gern, wir würden die Hälfte unserer Zeit mit Stimmen verbringen", witzelte Caminiti, während er geduldig Zuhörerfragen beantwortete und die Besonderheiten der einzelnen Instrumente vorstellte.

Gut gestimmt waren nicht nur die Instrumente, sondern auch die Musiker, die mit sichtlicher Freude an der Musik die barocke Klangpracht mit allen Raffinessen zum Leben erweckten. Die größte Überraschung lieferte Fuscos Musik, die für das Lautenduo wie "maßgeschneidert" wirkte. Mit flinken Läufen, farbiger Dynamik und souveräner Stilsicherheit führten Arnone und Caminiti in einen Klangkosmos, der Barock und Moderne so gekonnt miteinander verbindet, dass selbst die jazzigen Anklänge ganz natürlich und kein bisschen fremd in der Alten Musik wirkten. Auf diese Weise wurde auch die Moderne im Schloss mit frenetischem Beifall gefeiert. Als Dank gab in der Zugabe noch einmal Fusco - und vom Lauten-Duo das Versprechen: "Wir kommen gern mal wieder!"

(RP)
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