Mönchengladbach Lasagne-Predigt bei der Schützenmesse

Mönchengladbach · Bei bestem Schützenwetter machte sich die Giesenkirchener St.-Sebastianus-Bruderschaft auf, ihr Schützenfest zu feiern. Im Gottesdienst überraschte Präses Guido Fluthgraf in der Predigt mit einem besonderen Mitbringsel.

Es ist rund zwei Wochen her, seit Manfred Schulze damit begann, seine Residenz zu bauen. Zusammen mit Nachbarn und seinem Wachzug legte er jeden Abend Hand an, um den Bau fertigzustellen. Nachdem die prächtige Residenz am 1. Mai Schauplatz eines Frühschoppens war, stand sie nun erneut im Mittelpunkt. Am Samstag waren die Schützen der St. Sebastianus-Bruderschaft Giesenkirchen angetreten, um ihren König, dessen Frau Ulla Schulze und die beiden Ministerpaare zum Festzelt zu begleiten. Der Tanzabend fand in diesem Jahr wie das gesamte Schützenfest zum ersten Mal rauchfrei statt. Doch die Befürchtung der Schützen, dass viele Besucher nicht ins Festzelt kommen würden, blieb aus.

Dafür war das Gegenteil der Fall. Am Samstagabend war das Festzelt rappelvoll und die Giesenkirchener feierten bis in die Nacht hinein. Wer zwischendurch rauchen wollte, der konnte sich in einem abgesperrten Bereich neben dem Zelt aufhalten. Die St.-Sebastianus-Bruderschaft wertet die Bewegung, die dadurch ins Zelt kam, als positiv. "So kommt man auch mal mit anderen Leuten ins Gespräch", sagt Horst Katschner. Der Geschäftsführer war wie König Manfred selber vom Rauchverbot betroffen. "Ich finde die Regelung grundsätzlich richtig", sagt die Majestät. Erfreut waren er und die anderen Schützen besonders darüber, dass viele junge Giesenkirchener den Weg ins Festzelt fanden. Das war in den vergangenen Jahren nicht so.

Nach einer langen Partynacht stand gestern Morgen der Zapfenstreich auf dem Friedhof an. Anschließend zogen die Schützen unter den Klängen von "Tochter Zion" in die Pfarrkirche St. Gereon ein. Die Vereinigten Spielleute Giesenkirchen und die Musikkapelle NEW gestalteten den Gottesdienst musikalisch mit und sorgten für ordentlich Lautstärke in der Kirche. Präses Guido Fluthgraf lobte die Gemeinschaft der Schützen und überraschte mit seiner Predigt. Am Samstagabend hatte er Brudermeister Ralf Kremer erklärt, dass die Predigt im Kühlschrank liege. Im Gottesdienst zeigte er warum. In seiner rechten Hand hielt er eine Uniform und in der anderen Hand eine Fertiglasagne. "Was ist eigentlich der Unterschied zwischen diesen beiden Dingen? Bei der Uniform weiß man, was drinsteckt. Bei der Lasagne nicht", erklärte er der lachenden Gemeinde. Die Predigt endete damit, dass Präses Guido Fluthgraf die Gemeinde aufforderte, aufeinander zuzugehen.

Nach dem Gottesdienst mischte sich Guido Fluthgraf unter die Schützen und zog mit ihnen zusammen zum Frühschoppen ins Festzelt. Ralf Kremer lobte den Geistlichen. "Die Predigt war hervorragend. Wir sind froh, einen solchen Präses zu haben", sagte er. Nachdem sich die Schützen gestärkt hatten, stand am Nachmittag das an, worauf sich König Manfred schon lange freute: der Festzug und die Königsparade auf dem Konstantinplatz. Neben jeder Menge Zuschauer kamen auch die befreundeten Bruderschaften aus Geistenbeck, Schelsen und der Tackhütte, um mit der Majestät zu feiern.

(cli)
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