Mönchengladbach Lange Haft für Bandenchef

Mönchengladbach · Zu siebeneinhalb Jahren Haft hat die Erste Strafkammer des Mönchengladbacher Landgerichts gestern den Chef (37) einer rumänischen Fälscherbande verurteilt.

Nach einem monatelangen Prozess sind Gericht und Staatsanwalt überzeugt, dass sich der Anführer der kriminellen Gruppierung und drei Mitangeklagte des mehrfachen Computerbetruges schuldig gemacht haben. Die 39 und 24 Jahre alten Mittäter müssen für dreieinhalb Jahre und für drei Jahre und drei Monate hinter Gitter. Nur die mitangeklagte Frau (26) kam als Gehilfin mit einer zweijährigen Bewährungsstrafe davon.

Nach anfänglichem Zögern hatten die vier Rumänen zugegeben, hier in der Bundesrepublik mit der sogenannten "Skimming-Masche" etwa 150.000 Euro ergaunert zu haben. Mit perfekt getarnten Aufsatzgeräten besorgten sie sich die Daten von Bankkunden, die auf Bank-und Kreditkarten gespeichert sind.

An Geldautomaten wurden Kameravorrichtungen installiert. Mit den auf diese Weise beschafften Kundendaten wurden Kartendoubletten hergestellt, die allerdings ausschließlich im Ausland zum Einsatz kamen. So wurden Konten von ahnungslosen Kunden aus Göttingen, Paderborn, Mannheim, Koblenz und Duisburg geplündert.

Kopf der Bande war , davon sind Gericht und Staatsanwalt überzeugt, der 37-jährige Rumäne. Er soll aus einer Wohnung in Mönchengladbach die Taten organisiert, die Skimming-Geräte beschafft, die Gelder eingenommen und verteilt haben. Die beiden Männer waren an den Betrugstaten unterschiedlich beteiligt, aber keineswegs nur als Mitläufer.

Lediglich die Frau, die wie die Männer aus dem gleichen Ort in Rumänien stammt, wurde wegen Beihilfe verurteilt. Allerdings muss sie außerdem noch eine Geldstrafe von 3600 Euro zahlen. Ein Fahrzeug, dass sie aus der Beute bekam, muss sie zurückgeben. Vom Bandenchef fordert der Staatsanwalt 50.000 Euro Wertersatz für die Staatskasse.

(RP)
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