Landtagswahl 2022 in Mönchengladbach So viele Fälle von zerstörten Wahlplakaten wurden bisher angezeigt

Update | Mönchengladbach · Wahlplakate sind immer wieder Ziel von Zerstörungswut. Aktuell sucht die Polizei Zeugen in zwei Fällen von angezündeten Plakaten. Wie viele Fälle bisher in Summe angezeigt wurden – und warum die Zahl wahrscheinlich höher ist.

 Dieses Wahlplakat der Partei „Die Basis“ an der Kaldenkirchener Straße ist beschmiert worden.

Dieses Wahlplakat der Partei „Die Basis“ an der Kaldenkirchener Straße ist beschmiert worden.

Foto: Carsten Pfarr

Im Zuge der Landtagswahl 2022 haben die Parteien in Mönchengladbach bisher zwölf Fälle von zerstörten oder entwendeten Wahlplakaten angezeigt. Das teilte eine Polizeisprecherin auf Anfrage unserer Redaktion mit. Bearbeitet werden diese Vorgänge beim Staatsschutz.

Bis Ende der Kalenderwoche 17 – das war Sonntag, 1. Mai – sei in sechs Fällen der Diebstahl von Wahlplakaten angezeigt worden und in vier Fällen Sachbeschädigungen, führt die Polizeisprecherin aus. Dabei seien die Plakate zerschnitten, beschmiert, abgerissen oder gestohlen worden.

In der vergangenen Woche ist ein weiterer Fall dazugekommen: Unbekannte haben in der Nacht zu Freitag, 6. Mai, zwischen Mitternacht und 0.30 Uhr ein Wahlplakat an der Marie-Juchacz-Straße in Odenkirchen angezündet. Das Plakat hing in der Nähe einer Bushaltestelle und ist nach Polizeiangaben durch das Feuer zerstört worden. Zeugen verständigten Feuerwehr und Polizei.

Ein weiterer Fall ereignete sich am Montag, 9. Mai, wie die Polizei am darauffolgenden Tag mitteilt. Unbekannte haben kurz vor Mitternacht zu Dienstag (zwischen 23.50 und 23.56 Uhr) drei Wahlplakate an der Waldnieler Straße in Waldhausen angezündet. Die Plakate waren ebenfalls an Straßenlaternen befestigt und wurden durch das Feuer beschädigt. Ein Zeuge verständigte die Polizei

Aktuell werden Zeugen zu beiden Fällen mit angezündeten Plakaten gesucht. Wer Hinweise zu möglichen Tatverdächtigen geben kann, wird gebeten, sich unter Tel. 02161 290 zu melden.

Werden die Zerstörer von Wahlplakaten erwischt, drohen ihnen Geldstrafen oder sogar bis zu zwei Jahre Haft wegen Sachbeschädigung. Schon der Versuch ist strafbar.

Dass bisher nur elf Fälle angezeigt wurden und damit weniger als beispielsweise bei der Kommunalwahl 2020 (damals wurden Kostenpflichtiger Inhalt 24 Strafanzeigen erstattet), heißt nicht zwangsläufig, dass auch weniger Wahlplakate zerstört werden. „Ein Dunkelfeld ist möglich“, bestätigt die Polizeisprecherin. Schlussendlich ist es die Entscheidung der Parteien, ob diese die Fälle melden oder die Plakate (kommentarlos) entsorgen beziehungsweise ersetzen. Im Kreis Viersen sind beispielsweise bereits Kostenpflichtiger Inhalt 58 Anzeigen eingegangen.

Übrigens: Die elf Fälle von zerstörten oder gestohlenen Wahlplakaten in Mönchengladbach verteilen sich über das Parteienspektrum. Laut Polizei ist aber dieses Jahr noch keine Anzeige von der AfD wegen beschädigter Plakate eingegangen.

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