Mönchengladbach Lama "Hansi" spielt Fangen mit der Polizei

Mönchengladbach · Es war ein regelrechtes Großaufgebot, das da am Donnerstag in Rheydt auf der Jagd unterwegs war. Und alles, weil Lama "Hansi” Lust auf einen kleinen Spaziergang durch Mönchengladbach hatte. Es brauchte eineinhalb Stunden und Beamte der Polizei, der Feuerwehr und die Landesreiterstaffel, um das abenteuerlustige Lama nach Hause zu bringen.

Lama Hansi auf der Flucht
12 Bilder

Lama Hansi auf der Flucht

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"Hansi” lebt im Zirkus Monti, der derzeit an der Schlachthofstraße gastiert. Für die Zirkusleute könnte der Ausflug ihres Tiers nun ein teures Nachspiel haben. "Es wird derzeit geprüft, ob der Zirkus den Einsatz bezahlen muss”, sagte Polizeisprecher Willy Thevessen auf Nachfrage unserer Zeitung.

Die Stadt schickte am Donnerstag außerdem einen Tiermediziner los, der "Hansi” zur Not mit einem Betäubungsgewehr zu Leibe rücken sollte. Zum Glück musste er das aber nicht benutzen. Nachdem das Lama glücklich wieder eingefangen war, überprüfte der Tierarzt am Standort des Zirkus, ob die Haltung der Tiere angemessen sei, erklärte Dirk Rütten, Sprecher der Stadt Mönchengladbach, auf Anfrage. Das Ergebnis: "Die Haltung ist O.K. und offensichtlich stand das Lama vor seinem Ausbruch hinter einem Elektrozaun.” Dennoch: Auch die Stadt will prüfen, ob sie den Zirkusleuten den Einsatz des Veterinärs in Rechnung stellt.

Denn dass ihre Tiere in der Stadt bummeln gehen, passiert dem Zirkus Monti nicht zum ersten Mal. Auch wenn die Zirkusleute im Interview mit dem Stadtfernsehen "City Vision” behaupteten, das sei noch nicht vorgekommen. Mitte Juli des vergangenen Jahres ging Samstagmorgens um halb acht ein Kamel des Wanderzirkus auf der Friedensstraße in Rheydt spazieren.

Innerhalb einer Stunde konnten Polizei und Feuerwehr gemeinsam mit den Zirkusbediensteten das Wüstentier und mehrere Pferde wieder einfangen und zurück in ihre Gehege bringen. Damals war das noch gut gegangen. "Bisher musste der Zirkus noch keinen Einsatz bezahlen”, so Polizei-Sprecher Thevissen. Mönchengladbach scheint im Übrigen nicht die einzige Stadt zu sein, die von den Monti-Tieren gern erkundet wird: Ende März 2008 flanierten zwei Kamele aus diesem Zirkus durch Krefeld.

(RP)
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