Mönchengladbach Kunst, Musik und Tanz im Münster

Mönchengladbach · 24 Werke der Künstlerin Maria Lehnen, Konzerte, sogar eine Uraufführung, bietet das Projekt "Sein und Werden" im Münster. Vom 29. September bis 20. Oktober gibt es ein experimentelles Programm.

 Die Schafsskulptur aus dem Sarg des Adelbertus und das "Wolfsgefolge".

Die Schafsskulptur aus dem Sarg des Adelbertus und das "Wolfsgefolge".

Foto: Raupold Isabella

Da sind sie wieder - die Wölfe im Schafspelz, die, die sich hinter den Schafsmasken verstecken, weil sie keine Meinung haben oder keine Courage, weil sie sich vor der Verantwortung drücken, sich entziehen wollen. "Wolfsgefolge" nennt Maria Lehnen diese Bilder, die den Klerus in Reih und Glied zeigen, in schwarzer Soutane, mit weißem Beffchen. Nur zwei Wolfskerle verbergen ihre Gesichter nicht, sie schauen den Betrachter herausfordernd an. Zwei ihrer bekannten Wolfsbilder zeigt die Künstlerin in der Krypta des Münsters. Sie gehören zu ihrer Ausstellung "Sein und Werden", die am kommenden Freitag eröffnet wird.

24 Arbeiten sind aus dem Atelier der Künstlerin ins Münster gebracht worden - lebensgroße und auch kleinere Skulpturen, Bodenobjekte und Gemälde. Sie passen sich in die Architektur des Münsters hervorragend ein, erzeugen spannende Momente, konfrontieren Altes mit Neuem, setzten verblüffende Akzente. Etwa, wenn im Seitenschiff vor der Maria Immaculata zwei schlanke Frauengestalten, die "Große Stehende" und die "Kleine Schöne" sich begegnen. Die Füße der Jüngeren verschwinden in einer formlosen, undefinierbaren Masse. "Die kämpft sich aus ihrem Geknüssel, aus dem ganzen Elend raus", sagt Maria Lehnen. Überhaupt - das ist das Thema. Es geht immer um die Hoffnung des Menschen, der sich abkämpft, sich aus seiner Hülle befreit, der sich in der großen Masse verliert - oder darin Geborgenheit findet.

Angestoßen wurde die Ausstellung mit umfangreichem Programm von der Gemeinschaft "Lebendiges Münster". An dem Festival beteiligt sind neben Maria Lehnen der Münsterkantor Klaus Paulsen und die Musiker Miro Dobrowolny und Krzysztof Szymanski. Und so sieht das Programm aus:

Vernissage: Freitag, 29. September, 19 Uhr, nach der Begrüßung durch Propst Peter Blättler und der Einführung durch Pfarrer Albert Damblon gibt es die erste Interaktion zur Ausstellung von Maria Lehnen mit Werken von Massenet, Albioni und Jenkins, vorgetragen vom Jungen Vokalensemble, den Rockstreichern und der Ballettabteilung der Musikschule.

 Maria Lehnen hat lebensgroße Figuren ins Münster gebracht - hier zwei davon im Seitenschiff der Basilika.

Maria Lehnen hat lebensgroße Figuren ins Münster gebracht - hier zwei davon im Seitenschiff der Basilika.

Foto: Isabella Raupold

Gespräch mit der Künstlerin: An den Samstagen, 30. September, 7. Oktober und 14. Oktober, jeweils von 16.30 bis 17.30 Uhr, können die Ausstellungsbesucher Gesprächen zwischen Klaus Paulsen und Maria Lehnen zuhören - und mitreden. Dazu wird jeweils Musik geboten.

Strava XII: Am Freitag, 6. Oktober, 19 Uhr, gibt es Musik für Klarinetten, Saxofone, Electrogeigen, Violectra und Playback mit Rüdiger Blömer und Jürgen Löscher.

Kosmische Suite: Freitag, 13. Oktober, 19 Uhr, Werke von Bach, Preston und einer Uraufführung von Nicolas Simion. Mitwirkende: Nicolas Simion und Frank Füser (Saxofon), Markus Vögeler (Gitarre), Robert Hurasky (Schlagzeug), Lara Diez (Ausdruckstanz) und Klaus Paulsen (Gesang und Orgel). Texte von Pfarrer Wolfgang Hess.

Finissage: Freitag, 20. Oktober, 19.30 Uhr, Schlussbetrachtung von Propst Peter Blättler - und anschließend "11. Gladbacher Nachmusik", eine Interaktion zu den Arbeiten von Maria Lehnen mit dem Art-Ensemble NRW und Miro Dobrowolny.

Der Eintritt ist zu allen Veranstaltungen frei.

(isch)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort