Mönchengladbach Kunst in kleiner Auflage für Kenner

Mönchengladbach · Museumsverein legt sechs neue Jahresgaben auf. Nur die Arbeit von Thomas Houseago ist noch nicht verfügbar.

 Christian Krausch, Geschäftsführer des Museumsvereins, mit einem Plotterprint von Andreas Siekmann und einem bemalten Betonguss von Ina Weber. An der Wand hinter Krausch hängen Fotogramme von Vesko Gösel.

Christian Krausch, Geschäftsführer des Museumsvereins, mit einem Plotterprint von Andreas Siekmann und einem bemalten Betonguss von Ina Weber. An der Wand hinter Krausch hängen Fotogramme von Vesko Gösel.

Foto: Detlef Ilgner

Vor 41 Jahren begründete der Museumsverein Mönchengladbach eine Tradition. Alljährlich bringt der Verein Kunst-Editionen in geringer Auflage heraus. Für vergleichsweise kleines Geld. Heuer sind einige dieser "Jahresgaben" nicht mehr ganz so günstig wie 1972, aber nach wie vor ist es so, dass jeder Erwerber damit die Arbeit des Museums Abteiberg finanziell unterstützt. Auch in diesem Herbst bietet der Museumsverein wieder frische Jahresgaben an – geschaffen von Künstlern, die im laufenden Jahr eine Ausstellung im Museum gestalteten oder dem Haus sonstwie verbunden sind.

Morgen, am 10. November, werden die neuen (und verbliebene ältere) Jahresgaben von 11 bis 15 Uhr im Museum präsentiert. Erwerben können Mitglieder des Museumsvereins die Arbeiten dann zwar nicht sofort, "aber sie können ihre Wünsche auf einem Bestellschein notieren", erklärt Dr. Christian Krausch, Geschäftsführer des Museumsvereins. Fünf von sechs vorgesehenen Editionen sind bereits erschienen, auf die Arbeit des englischen Bildhauers Thomas Houseago allerdings müssen Interessenten noch warten. "Thomas Houseago ist ein Künstler, der sonst nie so etwas anbietet", informiert Museumsdirektorin Susanne Titz. "Aber er hat uns eine Edition versprochen", bekräftigt sie. 2011 zeigte Houseago am Abteiberg mit "What Went Down" eine große Einzelschau mit Großobjekten aus Holz, Bronze oder Gips.

Zwölf Relikte seiner Ausstellung "This Place is Called the Hole" (2012) stellt Cezary Bodzianowski zur Verfügung. Die zwölf Bauhelme hingen damals in einem Baum vor dem Museumscafé, als wären es Präsente an einem Weihnachtsbaum. Die zwölf Kunststoffhelme sind signiert, nummeriert und datiert. Preis: je 1500 Euro.

Von Vesko Gösel sind 20 Unikate und drei Künstlerexemplare einzeln belichteter Fotogramme zu haben, inklusive Rahmung kostet jedes Stück 220 Euro. Gleich 1200 Euro sind zu zahlen für die auf Leinwand geplotteten Fotos von Diango Hernández (Kuba). Sie zeigen verzerrte Hochformat-Ansichten in Schwarz-Weiß von Innenräumen.

An den "Schimpfmantel" (bzw. Emissionsmantel), den Andreas Siekmann der Hans-Jonas-Skulptur im Jonas-Park umhängte, erinnern 50 Plotter-Prints auf Klebefolie. Die Piktogramme karikieren Energieunternehmen und spekulative Börsengeschäfte (je 150 ™).

Von Ina Weber, deren "Wartehäuschen", ein Beitrag zum Projekt "Ein ahnungsloser Traum vom Park", gestern an der Abteistraße abmontiert wurde, gibt es 24 bemalte Betongüsse einer Plattenbaufassade zum Einzelpreis von 450 Euro.

Ab 24. November bis 22. Dezember sind die Jahresgaben danach im EA 71 (Eickener Str. 71) zu sehen.

(RP)
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