Mönchengladbach Kundenberatung per Tablet-Computer

Mönchengladbach · Onlineshopping und Einkauf im Laden. Entweder oder? Nicht mehr. Ein Streetwear-Laden in Gladbach bietet ab jetzt ein neues Beratungskonzept per Tablet an.

 Das Team um Sebastian Riede (2.v.r.) hatte am Samstag seinen ersten Tag in den neuen Räumen von „Troya Tapez“ an der Hindenburgstraße 52.

Das Team um Sebastian Riede (2.v.r.) hatte am Samstag seinen ersten Tag in den neuen Räumen von „Troya Tapez“ an der Hindenburgstraße 52.

Foto: Ilgner Detlef

Bunt ist es geworden im Bauch des Ladenlokals an der Hindenburgstraße 52. Knallige Farben bestimmen die Wände, es riecht nach frisch geöffneten Kartons und getaner Arbeit. Dort, wo nur noch wenige Paketinhalte darauf warten, entsprechend präsentiert zu werden, tummeln sich am heutigen Samstag ab 12 Uhr die ersten Besucher, um bei der Neueröffnung des "Troya Tapez" ein Blick in das kunstvolle Innere zu werfen.

Mehr Zeit für den Kunden"

Wenn Geschäftsführer Sebastian Riede dabei mit einem Tablet-PC durch seinen Streetwear-Laden schlendert, dann tut er das gewiss nicht, um sich kurz darauf in einen der vier roten Kinosessel fallen zu lassen und Facebook, Twitter und Co. zu checken. Es hat vielmehr praktische Gründe. Schließlich hat er dank des flachen Gerätes seinen gesamten Lagerbestand auf einen Blick parat — mit einem simplen, aber effektiven Resultat. "Ich spare mir den Gang, um selber nachzuschauen und habe somit mehr Zeit für den Kunden", erklärt er sein neues Konzept.

Doch nicht nur das Troya-Tapez-Team ist nonstop mit dem World-Wide-Web verbunden. Auch für Kunden bietet sich die Möglichkeit, vor Ort ein wenig im Online-Shop zu stöbern und zu schauen, welcher Artikel in welcher Größe vorhanden ist.

Sieben Jahre führte Sebastian Riede das Geschäft zuvor an der Aachener Straße und schrieb mit dem Vertrieb von Kleidung, Uhren und Kunst-Zubehör seine eigene Erfolgsgeschichte. "Ich habe ohne Angestellte angefangen — jetzt sind es vier. Drei davon vollzeitbeschäftigt", sagt der Vater einer Tochter, dessen altes Ladenlokal nach eigenen Angaben aus allen Nähten geplatzt ist. "Da waren es nur 60 Quadratmeter Verkaufsfläche, jetzt sind es mehr als doppelt so viel", sagt der Mönchengladbacher, dessen Team als Graffiti-Künstler in den neuen Räumlichkeiten im wahrsten Sinne des Wortes Farbe bekennt und seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Schon lange ist Troya-Tapez keine regionale Sache mehr. Aufgrund seiner Erfahrung als Großhandelskaufmann hat Sebastian Riede die Möglichkeit, auch streng limitierte Ware anzubieten. So manch begehrte Kollektion verlieh seinem Geschäft bereits einen Hauch Internationalität.

Dicke Daunenjacke geht nach Sibirien

Sebastian Riede muss ein wenig schmunzeln, wenn er auf die Weltkarte blickt, auf der er all die Orte mit Stecknadeln markierte, die er schon beliefert hat. "Im Hochsommer habe ich schon mal eine dicke Daunenjacke nach Sibirien geschickt. Auch einen Flugzeugträger der US-Army habe ich schon mit einer Uhr beliefert", sagt der ehemalige Musiker, der bereits weitere Zukunftspläne geschmiedet hat: "Es ist eine Überlegung, auch Kunden in Japan zu beliefern." Aber zunächst einmal liegt der Fokus auf dem neuen Laden. Der 34-Jährige muss in Zukunft also wohl noch einige Stecknadeln für seine Weltkarte bereit halten.

Weitere Informationen zu Troya-Tapez gibt's im Internet unter www.hiphopgermany.de.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort