Mönchengladbach WDR Big Band spielt für die Tante JU

Mönchengladbach · 500 Gäste genossen das Konzert im Hugo-Junkers-Hangar. Thorsten Neumann hatte die Band „gewonnen“, seine Begeisterung teilte er mit seiner Familie und Freunden. Die Musiker waren vom Hangar angetan, sie kommen wieder.

 Die WDR Big Band spielte unter den Flügeln der Tante JU vor 500 Gästen. Viele davon kamen stilecht im Outfit der 1930er Jahre.

Die WDR Big Band spielte unter den Flügeln der Tante JU vor 500 Gästen. Viele davon kamen stilecht im Outfit der 1930er Jahre.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Zunächst bewundern sich die Gäste ausgiebig gegenseitig. Viele sind in Klamotten der 1930er Jahre zum Flughafen gekommen. Passend zum Konzert der WDR Big Band, die im Hangar unter den Flügeln der legendären „Tante JU“ aufspielt. Sabine und Sascha Graf-Burkiewitz sind eigens aus Wuppertal angereist. Und das absolut stilecht. Er in weit geschnittener Hose, Hemd und Jackett, sie im 1930er-Jahre-Kleid mit Hut auf den gekonnt frisierten Haaren. „Die Frisur macht meine Frau selbst“, sagt der Gatte, „und sie braucht gerade mal zehn Minuten dafür.“ Und Sabine Graf-Burkiewitz verrät, dass sie ihre Kleidung weitgehend in Amerika gekauft hat. „Wir tragen das nicht nur heute, wir lieben und leben diesen Stil.“

Dann aber sind es die Musiker, die die ungeteilte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sie legen los, und ihr Sound ist vom Feinsten. Nach und nach lässt Dirigent Ansgar Striepens sie einzeln solistisch aufspielen. Donnernder Applaus, die Zuhörer sind begeistert. Fetziges wird von Stillem abgelöst. Gänsehaut. Wunderbar der Klang, unverwechselbar die Atmosphäre in dieser Halle. In der es absolut nicht nach Öl stinkt. Was WDR-Moderator Bastian Bender wundert. „Habt ihr heute morgen hier noch alles sauber gemacht“, fragt er Thorsten Neumann, den Gastgeber des Abends. „Klar, sagt der, wir haben gründlich durchgefeudelt, und die Fenster haben wir selbstverständlich auch noch schnell geputzt.“

 Sabine und Sascha Graf-Burkiewitz aus Wuppertal

Sabine und Sascha Graf-Burkiewitz aus Wuppertal

Foto: Inge Schnettler

Der Chef des Hangars hat ein Privatkonzert der WDR-Jazz-Band gewonnen. Das hätte er sich ganz gemütlich alleine anhören können. Wollte er aber nicht. Deshalb lud er Familie, Freunde und Geschäftspartner ein, mit ihm zusammen das Konzert zu genießen. Neumann, stilecht in Knickerbockers, Kniestrümpfen, roten Schuhen und mit Schlägermütze, ist unglaublich glücklich, dass er seinen Gewinn mit so vielen musikbegeisterten Gästen teilen kann. Er rennt von Stehtisch zu Stehtisch, schüttelt Hände, teilt auch seine Freude mit allen in der Halle.

 Karin und „Sherlock Holmes“, alias Rolf Zimmermann

Karin und „Sherlock Holmes“, alias Rolf Zimmermann

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Im Gespräch mit Bastian Bender entpuppt sich Neumann als echte Rampensau, wenn man das so sagen darf. Er mag das Mikrophon gar nicht mehr aus der Hand geben. „Gigantisch“ findet er die Musik der Big Band, „einfach geil“, brüllt er ins Mikro. Und dann gibt es noch eine besondere Überraschung für ihn und seine Gäste. Ansgar Striepens hat eigens für dieses Konzert im Hangar ein Werk komponiert. WDR-Moderator Bender plaudert über die Namensfindung für das Stück: Anfangs habe man es „Bunga im Hangar“ oder „Tanga im Hangar“ nennen wollen. „Die Musiker haben sich dagegen gewehrt“, sagt Bender. Letztlich bekam das besondere Werk den Namen „Iron Annie“. Thorsten Neumann ist überwältigt.

 Schön anzusehen: Gisela Schumacher, Frank Robens und Inge Angeli.

Schön anzusehen: Gisela Schumacher, Frank Robens und Inge Angeli.

Foto: Inge Schnettler

Für die Gäste ist es ein unvergesslicher Abend. Und endgültig begeistert sind sie, als Thorsten Neumann verkündet, dass die WDR Big Band am 9. März kommenden Jahres wieder im Hangar spielen wird. Und weil er so begeistert ist von einigen der 1930er-Herrschaften, verschenkt er gleich ein paar Karten für das Konzert. Sabine und Sascha Graf-Burkiewitz aus Wuppertal bekommen zwei, und Karin und Rolf Zimmermann gehören auch zu den Glücklichen. Er ist in Sherlock-Holmes-Outfit, selbstverständlich mit Pfeife, unterwegs. Sie trägt ein Kleid ihrer Mutter aus den 1930er Jahren. Man sieht sich wieder.

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