Mönchengladbach Das Parkhotel ist wieder geöffnet

Mönchengladbach · Die Renovierung ist noch nicht abgeschlossen. Von den 107 Zimmern sind bisher 32 fertig. Anfang 2017 hatten Kinder und Jugendliche die Einrichtung im Hotel zerstört. Der neue Eigentümer hat große Pläne für das Objekt.

 Die Villa Froriep wurde schon ab 1949 als Hotel genutzt. Der moderne Hoteltrakt kam später dazu. In der Villa soll die Gastronomie wieder aufleben.      Foto: Schnettler

Die Villa Froriep wurde schon ab 1949 als Hotel genutzt. Der moderne Hoteltrakt kam später dazu. In der Villa soll die Gastronomie wieder aufleben. Foto: Schnettler

Foto: Inge Schnetller

Zaki Kadsie ist die gute Seele des Hauses. Der Hotelmanager begrüßt jeden Gast persönlich, fragt nach dem Wohlbefinden, lacht viel. Seine zugewandte sympathische Art lässt darüber hinwegsehen, dass das Parkhotel an der Hugo-Junkers-Straße in unmittelbarer Nähe des Theaters noch lange nicht den Glanz ausstrahlt, den der neue Eigentümer, David Shemesh dem Haus zurückgeben möchte. Rund um das Grundstück stehen Bauzäune, ein Container ist randvoll gefüllt mit Müll, Sonnenschirme stehen zerrissen auf der Terrasse. „Wir haben auf dem Gelände schon eine Menge Grünzeug gerodet“, sagt Kadsie. Insgesamt seien bereits sieben große Container mit Gartenschnitt und 15 Container mit Müll aus den Gebäuden abgeholt worden. „Aber wir sind noch lange nicht fertig“, sagt Zaki Kadsie.

David Shemesh hat das Hotel im vergangenen Jahr gekauft. Anfang 2017 hatte eine Gruppe von Kindern zwischen zwölf und 17 Jahren in den Zimmern und der Rezeption nahezu alles verwüstet. Sie zerschlugen Fensterscheiben, beschmierten Wände, entleerten Feuerlöscher und stahlen Kühlgeräte, Fernseher und Kleider. Das Ehepaar, das das Haus damals führte und es gerade erst renoviert hatte, gab auf. Nun wird Zimmer für Zimmer nach und nach renoviert und auf einen modernen Stand gebracht. „Derzeit können wir 32 Zimmer vermieten, wenn alles fertig ist, werden es 107 sein“, sagt Zaki Kadsie.

Auch in die unter Denkmalschutz stehende Villa Froriep soll wieder Leben einziehen. „Wir wollen das Restaurant reaktivieren“, sagt der Hotelmanager. Das repräsentative Haus hatte sich der Maschinen-Fabrikant Paul Froriep 1898 von Robert Neuhaus bauen lassen. Der Architekt, der sein Büro ab 1895 in Rheydt führte, hat markante Spuren in der Stadt hinterlassen. Er baute das Rheydter Rathaus und mehr als 20 Wohn-, Geschäftshäuser und Villen in Mönchengladbach und Rheydt. Dazu gehörten neben der Villa Froriep die Häuser Bismarckstraße 97 und 99, die Villa Hecht an der Mozartstraße und die Villa Bresges auf dem Gelände des Gestüt Zoppenbroich.

 Manager Zaki Kadsie mit einem Hotelgast an der Rezeption. Die Renovierung des Hauses läuft: Wasserleitungen, Strom und Heizung müssen erneuert werden.

Manager Zaki Kadsie mit einem Hotelgast an der Rezeption. Die Renovierung des Hauses läuft: Wasserleitungen, Strom und Heizung müssen erneuert werden.

Foto: Raupold, Isabella (ikr)

Die Villa Froriep wurde Anfang der vierziger Jahre von Bomben zu einem großen Teil zerstört. Der Wiederaufbau begann direkt nach dem Zweiten Weltkrieg. Schon seit 1949 wurde das Gebäude als Hotel und Restaurant genutzt. Im Laufe der Jahrzehnte kamen zwei weitere Gebäude dazu, in denen die Gästezimmer sind. In der Villa wurden das Restaurant und Tagesräume unterhalten.

Die 32 Zimmer sind, laut Manager, sehr gut gebucht. Die Gäste sind Fußballfans sowie Theaterleute und Handwerker, die für eine gewisse Zeit in Mönchengladbach arbeiten. „Im Moment sind wir das preiswerteste Hotel in der Stadt“, sagt Zaki Kadsie. Solange die Renovierung läuft, soll das so bleiben. Der Manager ist zuversichtlich. „Ich komme jeden Tag gern hierher und sehe, wie es wächst.“

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