EA 71 in Mönchengladbach Künstlerin Ora Avital präsentiert neue Ausstellung

Mönchengladbach · Dicht an dicht hängen große und kleine Leinwände neben Schalenobjekten, stehen Holzinstallationen und Drahtskulpturen im Projektraum EA71 auf der Eickenerstraße 71. Hier in der direkten Nachbarschaft zu ihrem Atelier auf der Eickenerstraße 313 zeigt die 1960 in Israel geborene Malerin Ora Avital bis zum 24. Juni Arbeiten aus den letzten fünf Jahren.

 Im Projektraum EA 71 der Stadt Mönchengladbach, stellt Ora Avital ihre Werke aus. Ora vor ihrem Liblingswerk

Im Projektraum EA 71 der Stadt Mönchengladbach, stellt Ora Avital ihre Werke aus. Ora vor ihrem Liblingswerk

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Es wirkt wie eine kleine Retrospektive zwischendurch, diese Präsentation einer „unbekannten bekannten Ora Avital“, wie Bernhard Jansen in seinen einleitenden Worten beschreibt. Oder um es mit Avitals eigenen Worten zu sagen: „Ich suche immer neue Möglichkeiten, die Malerei zu erweitern.“

Kannte man aus vergangenen Jahren die auf strengen Strukturen basierenden, mit Farb- und Formwirkung spielenden Bilder, so stellt man nun fest, dass Avital sich aus festen Strukturen gelöst hat, mit neuen Materialien experimentiert, sich neu erfindet.

Große Leinwände bedeckt sie mit in Knochenleim getränkten Stoffen, die sie auf der Leinwand verschiebt, verformt, in zufällig anmutende Muster bringt. Diese Stoffe werden übermalt. Was danach passiert: die durch das Legen der Stoffe entstandenen Faltungen wirken wie eine Zeichnung, die die Malerei überlagert. Avital arbeitet mit metallischen Farben wie Gold oder Silber, die Lichtreflexe ergeben.

Irgendwann bekam Avital Lampenschirme geschenkt. Die Form gefiel ihr gut. Sie begann sie zu bearbeiten, mit Knochenleim und Farbe. Aus einem funktionellen Lampenschirm wurde so ein Bildobjekt.

Das ist es, was sie unter den erweiterten Möglichkeiten der Malerei versteht: Materialien und Dinge künstlerisch zu bearbeiten, die nicht ursächlich dazu gedacht waren. Wie die Hula-Hoop-Reifen. Einige von ihnen stehen ineinander verkeilt im Projektraum. Man erkennt sie nicht auf den ersten Blick als Hula-Hoop-Reifen, denn Avital hat sie mit Leinwand umwickelt. Allerdings unbemalt.

In ihrer Malerei ist sie ungegenständlich, in den ausgestellten Drahtskulpturen arbeitet sie figurativ: aus Draht strickt sie menschliche Körper, die sie in ein Drahtgeflecht förmlich einsperrt. Sie hängen an einem Kleiderbügel oder vollziehen auf einem Drahtseil eine Gratwanderung.

Die Ausstellung „In-to-it“ mit Arbeiten von Ora Avital im Projektraum EA71 auf der Eickenerstraße 71 ist bis zum 24. Juni samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr zu besichtigen.

(b-r)
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