Mönchengladbach Neu in Neuwerk: Interventionelle Radiologie

Mönchengladbach · Radiologie ist mehr als Röntgen - oder, um es korrekt auszudrücken: Radiologie umfasst nicht nur die bildgebenden diagnostischen Verfahren wie Röntgen, Computer- und Magnetresonanztomographie, sondern auch interventionelle Vorgehensweisen, die etwa zur Therapie von Gefäßverengungen, aber auch in der Tumortherapie eingesetzt werden. Mit Dr. Ulrich Solbach als neuem Leiter der Radiologie hat sich das Krankenhaus Neuwerk einen ausgewiesenen Experten in diesem Bereich ins Haus geholt.

 Markus Richter, Dr. Ulrich Solbach und Prof. Dr. Frank A. Granderath (v.l.).

Markus Richter, Dr. Ulrich Solbach und Prof. Dr. Frank A. Granderath (v.l.).

Foto: Jörg Knappe

Der neue Leitende Arzt, bisher als Oberarzt im Neusser Johanna-Etienne-Krankenhaus tätig, ist der Nachfolger von Dr. Ottmar P. Rollmann, der die radiologische Abteilung in Neuwerk seit 1992 aufbaute und leitete. Die Erweiterung der Radiologie um die interventionellen Verfahren vollzieht die Entwicklung in der Medizin der letzten 20 Jahre nach. "Radiologie ist nicht mehr nur Diagnostik, sondern auch Therapie", erklärt Prof. Dr. Frank Granderath, der Ärztliche Direktor.

Etwa bei der "Schaufensterkrankheit", die durch eine Einengung der Beingefäße hervorgerufen wird, bietet die interventionelle Radiologie ein schonendes Verfahren, bei denen die Gefäße mittels Katheter geweitet werden. Der Eingriff gleicht dem in der Kardiologie angewandten Herzkatheterverfahren. Auch in der Tumortherapie werden Radiologen heute tätig. "Zum Beispiel werden in bestimmten Fällen bei Metastasen in der Leber Nadeln in den Tumor eingeführt, um ihn zu verkochen", erklärt Solbach das Vorgehen. In anderen Fällen wird mit Kältetechnik gearbeitet. Den Verfahren ist gemeinsam, dass eine belastende Operation vermieden wird. Allerdings: "Es ist wichtig, die Chirurgen als Backup in der Nähe zu haben", betont der Radiologe. Deshalb werden diese Verfahren auch nur in Kliniken und nicht etwa in radiologischen Praxen eingesetzt.

Mit der Erweiterung des Behandlungsangebots geht ein Umbau der radiologischen Abteilung einher. "Wir schaffen Platz für einen neuen Computertomografen", sagt Geschäftsführer Markus Richter vom Betreiber St.-Augustinus-Kliniken. Das neue Gerät wird leistungsfähiger sein und ermöglicht den Einsatz bildgebender Verfahren während der Operation.

Der Umbau der Radiologie, der bis Weihnachten abgeschlossen sein soll, freut die Fachärzte. "Die Röntgenabteilungen wurden gebaut, als noch nicht abzusehen war, wie sich das Fach entwickelt und was heute nötig ist", sagt Solbach. "Aber ein CT benötigt heute dreimal so viel Platz wie die früheren Durchleuchtungsanlagen."

(RP)
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