Ausstellung in Mönchengladbach Schöne Kunst mit kritischer Botschaft
Mönchengladbach · Bis zum 29. September ist die Ausstellung „Wirkfluss“ der Künstlerin Wally Lück noch im Zwischenraum Rheydt zu sehen. Die Künstlerin befasst sich mit sozial- und umweltpolitischen Themen.
Die Mönchengladbacherin Wally Lück zeigt bis zum 29. September Malerei, Collagen und Objekte im Zwischenraum Rheydt. Unter dem Titel Wirkfluss versteht sie den Einfluss, den der Mensch auf die Welt ausübt und der auf alle Menschen zurückwirkt. Dabei legt sie den Fokus auf einen negativen Einfluss, nämlich den der Ausbeutung der Ressourcen und der Verschmutzung der Weltmeere und Landschaften.
Um dies zu verdeutlichen, setzt sie in einer Vielzahl ihrer Bilder, Objekte und Collagen Verpackungsmaterial wie Kunststoff und Kunststoffnetze sowie Draht ein. Damit werden gemalte Landschaften über- und durchzogen wie in der Arbeit „Verpackte Landschaft“. In kleinen Objekten treffen Naturobjekte auf übermalte Kunststoffnetze. „Schöner Schein“ nennt sie das Objekt, das flüchtig betrachtet nicht auf die beklemmenden Probleme der Welt verweist, sondern ganz harmonisch wirkt. Ein ganz anderes Thema spricht Lück in den drei „Second Skins“ an: Büsten aus Draht sind mit beschrifteten Papierfragmenten bestückt. Woraus Männer, Frauen und Kinder (in diesem Fall Flüchtlingskinder) eine zweite Schicht aufbauen, wird hier notiert: Karriere und Machtstreben, Angst und Unsicherheit.
1979 machte Lück ihren Abschluss als Diplomtextildesignerin in Wuppertal. Seit 1986 ist die diplomierte Textildesignerin als freie Kreative tätig. Die Ausstellung in der Passage Hauptstraße 59 ist von Montag bis Freitag zwischen 9 und 13 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 15 bis 18 Uhr und Samstag von 11 bis 13 Uhr zu sehen. Sigrid Blomen-Radermacher