Kolumne Wadawas?!

Mönchengladbach · Die Welt-Anti-Doping-Agentur, kurz WADA, hat Russland für vier Jahre von allen Wettbewerbe gesperrt hat. Was sagt Hastenraths Will dazu?

 Hastenraths Will erklärt die Welt Serie Kolumne

Hastenraths Will erklärt die Welt Serie Kolumne

Foto: Macharski

Es naht die Zeit, da verheiratete Menschen sich wieder fragen: „Was schenk ich mein Partner, mit dem ich vereinbart habe, dass wir uns nix schenken?“ Meine Frau ist von diese Last befreit, denn ich habe mein Weihnachtsgeschenk bereits erhalten – und zwar letzten Samstag, als Bensebaini der Elfmeter gegen Bayern München verwandelt hat. Direkt danach hab ich angefangen, unser Haus weihnachtlich zu dekorieren, indem ich im Vorgarten eine rot-weiße Lederhose gehisst habe. Das sind die schönen Seiten des Sports. Es gibt aber leider auch eine hässliche Seite. Am Montag erreichte uns die Nachricht, dass die Welt-Anti-Doping-Agentur, kurz WADA, Russland für vier Jahre von alle Wettbewerbe gesperrt hat. Der Grund ist ein staatlich organisiertes Dopingsystem von ein gigantisches Ausmaß. Dennoch war die russische Regierung ganz überrascht von die Vorwürfe und wusste mal wieder von nix, wobei man derlei Gedächtnislücken ja schon von abgeschossene Passagierflugzeuge, vergiftete Türklinken oder Annexionen aller Art kennt. Und obwohl die Beweise diesmal noch erdrückender zu sein scheinen als je zuvor, will Russland Einspruch einlegen und das möglicherweise sogar mit Erfolg. Die WADA ist in die letzten Jahre in schöne Regelmäßigkeit mit ihre guten Vorsätze gescheitert. Nicht zuletzt, weil IOC-Präsident Bach und FIFA-Chef Infantino sich gerne mal von ihr bester Kumpel Wladimir zum Kaffee einladen lassen, denn schon Vergesslichkeits-Ikone Franz Beckenbauer wusste, dass gute Freunde niemand trennen kann! Deshalb ist es nicht unwahrscheinlich, dass es bald heißt: „Wadawas?“ und wir jubeln bei die Olympischen Spiele nächstes Jahr in Tokio wieder der ganzkörperbehaarte Gewichtheber aus Nowosibirsk zu, bis wir erfahren, dass es sich in Wirklichkeit um eine zwölfjährige russische Schwimmerin handelt, die sich warmmacht. Ach, wenn die Menschen doch nur wüssten, dass das beste Doping immer noch ein Sieg gegen Bayern München ist.

Euer Hastenraths Will

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