Mönchengladbach Vorfreude auf die nächste Theater-Spielzeit

Mönchengladbach · Ballett, Musiktheater, Schauspiel: Alle Sparten geben wieder alles. Es gibt Witziges, Skandalöses, Dramatisches und Hochaktuelles.

 „Tartuffe“: Die skandalöse Komödie von Molière feiert am 5. Oktober Premiere auf der Großen Bühne.

„Tartuffe“: Die skandalöse Komödie von Molière feiert am 5. Oktober Premiere auf der Großen Bühne.

Foto: Matthias Stutte

Bundesinnen- und Heimatminister Horst Seehofer mag den 30. Jahrestag der Deutschen Einheit im kommenden Jahr vergessen haben, weshalb er außerplanmäßig 31 Millionen Euro für die Jubiläumsfeierlichkeiten beantragt hat. Das Theater hat den runden Geburtstag dieses denkwürdigen Ereignisses selbstverständlich auf dem Schirm. Und reagiert darauf mit der Operette „Orpheus in der Unterwelt“ von Jacques Offenbach, der in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden wäre. „Die Operette haben wir nicht nur wegen des Offenbach-Jahres ins Programm genommen, wir verlegen die Handlung in die heutige Zeit und thematisieren auch die Wiedervereinigung“, sagt Andreas Wendholz, Operndirektor des Theaters Krefeld/Mönchengladbach. Auf der Gladbacher Bühne feiert das Musiktheater am Samstag, 15. Juni, Premiere auf der Großen Bühne.

Die Spielzeit 2019/2020 hat Musiktheaterfreunden eine Menge zu bieten. Ab 22. September wird das Musikdrama „Salome“ zum ersten Mal gezeigt. Die „mörderische Titelrolle“ (Wendholz) singt die aus München stammende Sopranistin Dorothea Herbert, die festes Mitglied des Ensembles werden wird. „Der Goldene Drache“ (Premiere am 28. September) thematisiert das Schicksal von Migranten in der Fremde. „Die Zauberflöte“, in Krefeld in der laufenden Spielzeit regelmäßig ausverkauft, kommt am 18. Januar 2020 nach Mönchengladbach. Am 11. April 2020 feiert die Oper „Die Gespräche der Karmeliterinnen“ Premiere im Theater an der Odenkirchener Straße, und das Musical „Sunset Boulevard“ mit der Musik von Andrew Lloyd Webber ist am 2. Mai 2020 erstmals auf der Großen Bühne zu sehen.

 „Living in America“: Der Ballettabend von Robert North ist erstmals am 26. Oktober zu sehen.

„Living in America“: Der Ballettabend von Robert North ist erstmals am 26. Oktober zu sehen.

Foto: Matthias Stutte

Ballettdirektor Robert North kündigt zwei neue Produktionen für die nächste Spielzeit an. In „Living in America“ (Premiere am 26. Oktober) geht es um große Städte, den Broadway, um Gangster – um das amerikanische Lebensgefühl. „Es ist humorvoll und ironisch“, sagt Robert North. Und: „Donald Trump kommt nicht vor.“ Die Tanzadaptionen und „Der Sturm“ und „Ein Sommernachtstraum“ nach William Shakespeare feiert am 30. Mai 2020 Premiere. Und für das ballettbegeisterte Publikum gibt es am 20. Juni 2020 die Ballettgala.

 „Die Zauberflöte“: Die Mozart-Oper kommt am 18. Januar 2020 nach Mönchengladbach.

„Die Zauberflöte“: Die Mozart-Oper kommt am 18. Januar 2020 nach Mönchengladbach.

Foto: Matthias Stutte

Schauspieldirektor Matthias Gehrt kündigt für die nächste Spielzeit überwiegend „leichtere Kost“ an. „Ausnahme ist das Drama ,Szenen einer Ehe’ nach Ingmar Bergmann“, sagt er. Das hat am 6. März 2020 Premiere in Gladbach. Zuvor dürfen sich Theaterfreunde auf „Tartuffe“ freuen (ab 5. Oktober), auf die Komödie von Molière, die, gerade 1664 uraufgeführt, wegen Gotteslästerlichkeit schon verboten wurde. Zu genau hatte die Satire über fromme Heuchler dieselben getroffen. In der Komödie „Der Raub der Sabinerinnen“ spielt Theaterdirektor Michael Grosse den Theaterdirektor Emanuel Striese. Premiere ist am 29. November.

 „Die Gespräche der Karmeliterinnen“ feiert am 11. April 2020 Premiere.

„Die Gespräche der Karmeliterinnen“ feiert am 11. April 2020 Premiere.

Foto: Matthias Stutte

„Der Tod und das Mädchen“ (Premiere am 30. November) thematisiert die Situation nach dem Ende einer Diktatur. Das Schauspiel „Elling“ ist laut Matthias Gehrt „eine melancholische Komödie“. Sie ist am 9. Februar 2020 erstmals im Mönchengladbacher Theater zu sehen. „Ol’ Blue Eyes“ ist eine Hommage an Frank Sinatra. Die wechselvolle Geschichte des Sängers setzt Michael Opelders in Szene – und zwar erstmals am 12. März 2020. In der Reihe „Außereuropäisches Theater“ gibt es am 15. Mai 2020 die Uraufführung eines palästinensischen Stücks, eine Inszenierung von Bashar Murkus aus Haifa.

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