Vinyl Day in Mönchengldbach Eine Feier aus Liebe zur Schallplatte

Mönchengladbach · Beim Vinyl Day wurde an vier verschiedenen Orten in Gladbach Musik aufgelegt. Aus alten Covern durften Gäste sich Postkarten basteln.

Bereits gegen 12 Uhr konnte man sich in der Vinyl-Garage an der Waldhausener Straße nur noch an den anderen Besuchern vorbeizwängen. An diesem Samstag war „Record Store Day“, ein weltweiter Aktionstag zur Unterstützung der unabhängigen Plattenläden, und die Vinyl-Garage startete mit dem Köntges, dem Frenzen, dem Alge-Restaurant und dem Projekt 42 den „Vinyl Day 2019“.

Was die Besucher zwischen Anfang 20 und Mitte 60 einte, war die Liebe zur auf Vinyl gepresster Musik. Und davon gibt es in der VinylGarage naturgemäß eine Menge. Von Indie Pop über Alternative Rock bis zu Elekromusik wurde hier jeder Vinylliebhaber fündig. In etlichen Kisten stöberte man, um dann die geborgenen Schätze vorsichtig durch das Gedränge zur Kasse zu bringen oder zu einem der Plattenspieler, auf denen man mit Kopfhörern in die ausgewählte Musikwelt abtauchen konnte.

Gleichzeitig legte DJ PB Platten auf: grooviger Funk, Soul und Disco-Perlen klangen aus den Lautsprechern. Gäste bekamen außerdem die Möglichkeit dem DJ von Zuhause mitgebrachte Schallplatten zu geben, damit er sie für alle spielte. Wer eine Weile in der Vinyl-Garage mit dem kultigen Retro-Style blieb, traf auch Hannah van Dahlen. Die Projektleiterin der Kulturküche, zu der auch die Vinyl-Garage gehört, koordinierte mit Lara Valsamidis den Vinyl Day. Das Ziel der Aktion brachte van Dahlen mit einem Satz auf den Punkt: „Die Liebe zur Schallplatte feiern!“ Seit der Gründung der Vinyl-Garage vor drei Jahren beteiligt sich das Team am Record Store Day, doch dieses Jahr wollte van Dahlen, dass das Vinyl-Fieber die ganze Waldhausener packt und konnte befreundete Locations für das Event gewinnen. Ein weiterer Veranstaltungsort lag nur einige Gehminuten entfernt. Im alten Köntges war der Rheydter Vinyl-Club des Vereins Kulturkram MG zu Gast. Auch hierher konnte man eigene Schallplatten mitbringen oder einfach der Musik lauschen, die der DJ auflegte. Das Cover der Platte, die sich gerade auf dem Teller drehte, stand jeweils auf einem Notenständer vor dem DJ-Pult, so dass jeder Besucher immer sehen konnte, was gerade lief.

Viele nutzten die Gelegenheit, sich auf den zusammengewürfelten Ensembles aus Sesseln und Sofas niederzulassen. Andere nahmen an der sogenannten „DIY-Station“ platz. Auf einem Tisch wartete eine Kiste alter Schallplatten, die die Vinyl-Garage ausgemustert hatte, da die Platten verkratzt oder aus anderen Gründen unverkäuflich waren. Daneben lagen Schere, Klebestifte und Blankokarten. Wer wollte, konnte sich aus Teilen eines Plattencovers eine Postkarte gestalten. „Das kostet wirklich Überwindung, so ein Cover zu zerschneiden. Es ist fast, als würde man Seiten aus einem Buch reißen“, sagte eine Besucherin. Die Veranstaltung des Restaurants „Alge“ war schnell ausverkauft. Dort gab es ein Drei-Gänge-Menü in Schallplattenoptik, dazu Electronic und House Musik. Im Frenzen drehte sich alles um die „45er“-Schallplatte, die mit 45 Umdrehungen pro Minute abgespielt wird. In einem Vinyl-Speeddating konnten sich Fans der „45er“ über ihre Lieblingsplatten austauschen, musikalisch untermalt von DJ James Braun & Chewie. Im Projekt 42 legten drei DJs ab 23 Uhr Soul, Jazz, Funk und Latin auf. Wer wollte, konnte hier den Vinyl Day bis 5 Uhr morgens ausklingen lassen.

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