Mönchengladbach Theater In Rafael Bruck verschmelzen zwei Kulturen

Mönchengladbach · Die Theaterfreunde verliehen den Förderpreis, und Reinhold Richter stellte den sympathischen und begabten Preisträger vor.

 Hans-Dieter Jakubowski, Rafael Bruck und Reinhold Richter (v.l.) bei der Preisübergabe.

Hans-Dieter Jakubowski, Rafael Bruck und Reinhold Richter (v.l.) bei der Preisübergabe.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Bariton Rafael Bruck ist der diesjährige Gewinner des begehrten Förderpreises der Theaterfreunde. Professor Hans-Dieter Jakubowski als deren Vorsitzender betonte in seiner Laudatio, was auch die Musikfreunde beobachten konnten: dass aus dem zunächst noch ein wenig schüchternen Anfänger am Gemeinschaftstheater ein stimmlich und menschlich gestandener Sänger mit von Rolle zu Rolle sich steigernder vokaler Intensität und Stimmschönheit wurde. Als herausragender Glanzpunkt sei sein großartiger Heerrufer in Wagners „Lohengrin“ hervorgehoben. Aber Bruck pflegt auch ganz bewusst den Liedgesang - „er ist Balsam für die Stimme“ - und gab im gut besuchten Studio gleich eine überlegt gestaltete Kostprobe: Richard Strauss‘ „Heimliche Aufforderung“, am Flügel einfühlsam begleitet von Opernstudiomitglied Amando Elizondo.

Verbunden mit der Preisverleihung war die von Reinhold Richter geleitete Veranstaltung „Theatermenschen vorgestellt“. Hier erfuhr das Publikum, dass der vor 36 Jahren in Köln geborene Sänger einen deutschen Vater und eine als Diplomatin tätige mexikanische Mutter hat, sodass die Familie mal in der Domstadt, dann einige Jahre in Bern und in Washington lebte. In den Ferien war meist Mexiko das Ziel, ein Land, das der Sänger „wegen der Lebensfreude und der Farben“ liebt.

Bruck ist nicht verheiratet, aber „in allerbesten Händen“ – seine Freundin und er sind glückliche Eltern einer drei Monate alten Tochter. Der Bariton kam relativ spät über den Umweg eines Schulmusikstudiums in Freiburg zum Gesang, sein Hauptstudium absolvierte er in Köln bei den Professoren Mario Hoff und Johannes Martin Kränzle. Nach diversen Operngastspielen und einer prägenden Zeit im „Jungen Ensemble“ des Theaters Gelsenkirchen sang Rafael Bruck 2012 am hiesigen Theater vor. Darauf folgte eine Arbeitsprobe mit dem seinerzeit gerade zum Generalmusikdirektor gewählten Mihkel Kütson, und diese führte zum Festvertrag. Der Sänger ist froh, an einem mittleren Theater zu arbeiten, zumal er sich im Ensemble der Vereinigten Bühnen außerordentlich wohl fühlt. „Hier muss jeder ran“, konstatiert er – seine Rollen etwa in „Rienzi“, „My fair Lady“, „Maskenball“, „Hamlet“ oder aktuell in „Nabucco“ belegen das. Neben dem schon erwähnten Heerrufer konnte er vor allem als Barbier in der gleichnamigen Oper große Erfolge feiern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort