Tag der Instrumente in der Musikschule Mönchengladbach Wie klingt denn das?

Mönchengladbach · Der Andrang zum Schnuppertag an der städtischen Musikschule war enorm. Für manche war es die erste Begegnung mit dem Lieblingsinstrument

 Tara probierte sich an der Harfe aus und war fasziniert von den Klängen. Immer wieder griff sie in die Saiten des Instrumentes.

Tara probierte sich an der Harfe aus und war fasziniert von den Klängen. Immer wieder griff sie in die Saiten des Instrumentes.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Am Anfang ist das Konzert im Carl-Orff-Saal. Hier locken und informieren die Dozenten mit Hörproben der unterschiedlichsten Instrumente. Beteiligt sind auch die Rockstreicher als jugendliche Nachwuchsmusiker, die über den Anfängerstatus hinausgewachsen sind. Die musikalischen Appetithappen am „Schnuppertag für Instrumente, Gesang und Tanz“ kommen bei kleinen und großen Gästen gut an. Die hören auch gerne, dass Musikschulleiter Christian Malescov den Wert des gemeinsamen Musizierens betont. 

Beispielhaft für einen Schüler, der dem Jugendalter längst entwachsen ist, stellt Bernhard Jansen das Akkordeon vor. Der mit Entertainer-Qualitäten gesegnete Lehrer der Paul Moor-Schule nennt seinen Favoriten eine kleine Orgel. Wenn die Orgel die Königin der Instrumente sei, dann könne das Akkordeon doch mindestens als Prinzessin gelten, so Hansen. „Als Kind habe ich Klavier und Tenorhorn gelernt, dann lange pausiert und irgendwann gemerkt, dass ich ein Instrument brauche, mit dem ich meine Zuhörer unterhalten kann“, verrät er später. Hansen hat also sein Instrument gefunden.

Der Schnuppertag soll den Zugang in die Welt der Musik wie auch den Findungsprozess zum persönlichen Favoriten erleichtern. „Es ist gut und wichtig, dass ein Kind Spaß an seinem Instrument hat“, betont Posaunist Markus Lüpges. Nach seinem Auftritt mit dem Blechbläserquartett wartet er mit Posaunen unterschiedlicher Größen auf erkundungsfrohe Besucher und achtet darauf, dass jedes Kind ein desinfiziertes Mundstück bekommt. Der achtjährige Timur darf als erster die Maske abnehmen. „Mach mit der rechten Hand den Pistolengriff“, rät Lüpges, während er zeigt, wie das Instrument zu halten ist. Timurs erster Ton klingt schon respektabel. Also versucht er, den nächsten länger zu halten. Doch er ist hier anscheinend noch nicht fündig geworden. „Ich weiß noch nicht“, sagt er diplomatisch, um keinen zu kränken.

 Der erste Ton, den der 8-jährige Timur mit Hilfe des Musiklehrers Markus Lüpges aus dem Blasinstrument herausbrachte, klang schon ganz gut.

Der erste Ton, den der 8-jährige Timur mit Hilfe des Musiklehrers Markus Lüpges aus dem Blasinstrument herausbrachte, klang schon ganz gut.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Für Leonhard hingegen scheint die Begegnung mit der Posaune ein Schlüsselerlebnis zu sein. Die kräftigen Töne, die er dem Instrument entlockt, deuten auf ein gutes Lungenvolumen. Sollte er sich tatsächlich für die Posaune entscheiden, wäre das kein Problem, da es von dem großen Blasinstrument auch kindgerechte Größen gibt. Das gleiche gilt inzwischen für die meisten Instrumente, auch für den Kontrabass, den Max unbedingt kennenlernen will. Die Begeisterung sei vermutlich durch das Lied „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ entzündet worden, mutmaßt Max‘ Mutter Elena Quack.

 Bernhard Hansen stellte das Akkordeon vor.

Bernhard Hansen stellte das Akkordeon vor.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Amanda Gümay und ihre Tochter Tara sind bereits zum Eltern-Kind-Kurs angemeldet. Nun sind sie hier, um sich einen Eindruck von den Räumlichkeiten und der Atmosphäre zu verschaffen.  Die kleine Tara ist fasziniert von den Klängen einer Harfe und möchte daher in die Saiten greifen, doch erst einmal vom Schoss des Vaters.  Im Carl-Orff-Saal ist Angelika Lordanskaya von Kindern umlagert, die mehr über das gemeinsame Singen erfahren wollen. „Zuhause wird immer weniger gesungen. Ich lasse Kinder mit Klängen experimentieren, damit sie Lust bekommen, Töne auszuprobieren und sich die eigene Stimme vertraut zu machen“, so die Chorleiterin. Der Andrang zum Schnuppertag ist groß. „Im Herbst war schon eine große Erwartungshaltung, und auch jetzt stellen wir einen Heißhunger nach Kultur und Instrumentalspiel fest“, kommentiert Malescov die Mischung aus Neugierde und Begeisterung.

Info Die Musikschule erreichbar unter 02161/ 256449 oder www.musikschu-le@moenchengladbach.de.

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