Ausstellung in Mönchengladbach Stadtbibliothek zeigt Exlibris-Kunst aus der Ukraine

Mönchengladbach · 3000 kleine Grafiken von ukrainischen Künstlern befinden sich im Fundus der Stadtbibliothek. 80 davon sind nun in einer Ausstellung zu sehen. Damit soll ein kleiner Teil der ukrainischen Identität sichtbar gemacht werden.

 Leiterin der Stadtbibliothek Brigitte Behrendt (l.), Kulturdezernentin Christiane Schüßler und Fachbereichsleiter Guido Weyer bei der Ausstellung.

Leiterin der Stadtbibliothek Brigitte Behrendt (l.), Kulturdezernentin Christiane Schüßler und Fachbereichsleiter Guido Weyer bei der Ausstellung.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Die Gladbacher Stadtbibliothek besitzt die zweitgrößte Exlibris-Sammlung der Welt. In ihrem Bestand befinden sich Bucheignerzeichen aus Australien, China, Japan – und aus der Ukraine. Als der Krieg im Februar begann, war Daniel Theveßen, Historiker im Gladbacher Exlibris-Zentrum, sofort klar, dass er eine Ausstellung organisieren möchte. 3000 Exlibris-Grafiken von ukrainischen Künstlern entdeckte er im Fundus. 80 dieser Grafiken sind nun in der Ausstellung „Exlibris-Kunst der Ukraine“ zu sehen.

Die kleinen Kunstwerke sind thematisch angeordnet. In einer Vitrine sind Exlibris mit berühmten Gebäuden und Statuen zu sehen, zum Beispiel das Opernhaus und die Statue an der potemkinschen Treppe in Odessa oder der Andreassteig in Kiew. Unter die Exlibris haben Theveßen und seine Mitarbeiter aktuelle Zeitungsartikel gelegt, die die Zerstörung ukrainischer Städte zeigen. „Welche Gebäude und Statuen wir nach dem Krieg wiedersehen können, wissen wir noch nicht. Daher hat die Ausstellung auch etwas Historisches, Dokumentarisches“, sagt Weyer.

Einige historische Objekte sind dem Krieg allerdings schon zum Opfer gefallen. Auf einem Exlibris für Petro Balabujew ist ein Flugzeug zu sehen. Balabujew war Flugzeugkonstrukteur und maßgeblich beteiligt an der Entwicklung des größten Frachtflugzeuges der Welt, der Antonow An-225. Das letzte Exemplar wurde im Februar auf dem Flughafen in Kiew von russischen Truppen zerstört. Die Bucheignerzeichen geben auch einen Einblick in die Kunst-Kulturgeschichte des Landes. Mehrmals abgebildet ist Taras Schewtschenko, Maler und bedeutendster ukrainischer Lyriker, aber auch Kirchen, Landschaften und die ukrainischen Kosaken sind zu sehen. „Wir wollen damit einen kleinen Teil der ukrainischen Identität sichtbar machen“, sagt Weyer.

Info Eine Besichtigung im Magazin der Bibliothek (Krefelder Str. 423) ist bis zum 27. Mai nach telefonischer Anmeldung möglich: 02161-2956721.

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