Mönchengladbach Gladbacher Chor tritt in Norwegen auf
Mönchengladbach · Cant’Ella: Das sind Bine Becker-Beck und ihr Frauenchor. Die Sängerinnen kommen aus ganz Deutschland, geprobt wird in Mönchengladbach. Am Wochenende geben sie hier zwei Konzerte und brechen dann nach Skandinavien auf.
Kürzlich haben sie den Deutschen Chorwettbewerb in Freiburg gewonnen. Zum zweiten Mal. Vor zehn Jahren gingen sie schon einmal als Sieger aus dem Wettbewerb hervor. „Es ist einmalig, dass ein Chor innerhalb von zehn Jahren zweimal gewinnt“, sagt Chorleiterin Bine Becker-Beck. Das sind aber nicht alle Erfolge, die Cant’Ella vorzuweisen hat. Schon 1996 schnitt das Ensemble beim Internationalen Chorwettbewerb in Massmechelen als bester westeuropäischer Chor ab. Und im Jahr 1997 gewannen die Sängerinnen den Chorwettbewerb Nordrhein-Westfalen.
1994 hat Bine Becker-Beck, die als Musikpädagogin an der Gesamtschule Rheydt-Mülfort arbeitet, den Chor mit einigen Frauen gegründet, die lange Zeit in gemischten Chören der Spitzenklasse gesungen hatten und sich neue klangliche Spielräume erschließen wollten. „Ich hatte zunächst einmal nur an ein singuläres Projekt gedacht, und nun können wir im kommenden Jahr bereits den 25. Geburtstag feiern.“ Zuvor steht aber noch im laufenden Jahr Spannendes auf dem Programmzettel der Chorleiterin und ihrer 24 Sängerinnen.
Obwohl es ein Gladbacher Ensemble ist, kommen die wenigsten Sängerinnen aus Mönchengladbach und der Region. Sie reisen zu den acht bis neun Probenwochenenden aus Wilhelmshaven, Kiel, Pforzheim, Münster, Köln und Venlo an. Das machen sie am kommenden Wochenende wieder. Am Samstag, 13. Oktober, probt der Chor den ganzen Tag im Pfarrsaal der Franziskanerkirche St. Barbara. Und um 18 Uhr beginnt in der Kirche das Chorkonzert zum Franziskusfest. Einen Tag später ist das Konzert noch einmal ab 12 Uhr in einer Matinee in der evangelischen Kirche Wickrathberg an der Berger Dorfstraße zu hören. Zu beiden Konzerten ist der Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.
Cant‘Ella möchte Chorwerke, die im Konzertleben nur selten zu hören sind, einem breiteren Publikum zugänglich machen. Die Sängerinnen widmen sich daher vor allem anspruchsvollen Stücken der Frauenchorliteratur. Bis zu 16-stimmige Werke aus den unterschiedlichsten Epochen der Musikgeschichte gehören zum Programm. Der Chor setzt sich mit geistlicher und weltlicher Musik in den verschiedensten Sprachen auseinander. Zeitgenössische Werke spielen dabei eine besondere Rolle. Um die klanglichen Potenziale in Konzerten auszuweiten, arbeitet Cant‘Ella gern mit Instrumentalisten zusammen. Bei den beiden Konzerten in Mönchengladbach werden sie von einem einzigen Musiker begleitet – von Matthias E. Becker an den Röhrenglocken.
Kurz nach den Gladbacher Auftritten bricht der Chor zu einer ganz besonderen Tournee auf: Vom 25. bis 29. Oktober werden Bine Becker-Beck und die Sängerinnen in Norwegen sein. In der Stadt Sandnes im Süden des skandinavischen Landes, werden sie zu Ehren des Musikers, Komponisten und Chorleiters Steinar Eielsen, der seinen 70. Geburtstag feiert, singen. Selbstverständlich auch Literatur aus der skandinavischen zeitgenössischen Musik. „Wir reisen am Donnerstag an, am Freitagabend gibt unser Chor ein Konzert, am Samstag kommen zwei norwegische Frauenchöre dazu, und am Sonntag singen wir im Festgottesdienst“, sagt Bine Becker-Beck.
Cant’Ella ist tatsächlich ein Frauenchor mit vielen Auftritten in Deutschland und international. Er hat erfolgreich an wichtigen Wettbewerben teilgenommen. „Allerdings sind wir in Mönchengladbach weitgehend unbekannt“, sagt die Chorleiterin. Aber das könnte sich ja in Zukunft ändern.
