Konzert in Mönchengladbach 500 Besucher beim Auftakt zum NEW-Musiksommer

Mönchengladbach · Der Gospelchor „Sound and Spirit“ unterhielt die Gäste an der Konzertmuschel hinter der Kaiser-Friedrich-Halle. Wie das Konzept der Veranstaltung unter Corona-Bedingungen funktionierte.

 Der Gospelchor „Sound and Spirit“ unter der Leitung von Klaus Müßeler sang zwei Stunden bei freiem Eintritt.

Der Gospelchor „Sound and Spirit“ unter der Leitung von Klaus Müßeler sang zwei Stunden bei freiem Eintritt.

Foto: Isabella Raupold (ikr)

Die NEW ist volles Risiko gefahren. Denn als der Musiksommer mit Konzerten an der Kaiser-Friedrich-Halle vor Monaten geplant wurde, herrschte in der Stadt noch ein Corona-Inzidenzwert von mehr als 100. Das Risiko hat sich erledigt, denn als am Sonntag der NEW-Musiksommer in der wunderbaren Konzertmuschel neben der Kaiser-Friedrich-Halle eröffnet wurde, lag der Inzidenzwert bei 4,6.

Frank Nießen, der seit 15 Jahren für die NEW den Musiksommer organisiert, ist für diese Entscheidung sehr dankbar. Er betrachtet die Veranstaltung gerade auch in schwierigen Zeiten als Künstlerförderung, „denn nur regionale Musiker werden von mir eingeladen. Selbst Kölner Bands wie etwa die Höhner müssen Mitglieder aus der Region haben.“

 Die Zuhöreranzahl bleibt begrenzt, ein aufmerksamer Sicherheitsdienst kontrolliert an den Eingängen die drei „Gs“ (geimpft, getestet, genesen). Und doch: Von 11 Uhr an wächst die Zahl der Gäste in ungezwungener Atmosphäre im herrlichen Bunten Garten bei zudem strahlender Sonne binnen einer Stunde von 150 auf rund 500 Zuhörer an. Dazu kommen etliche Zaungäste, die eines der „G“ noch nicht erfüllten oder den Nachweis schlicht vergessen haben.

Den musikalischen Auftakt zum Musiksommer gestaltet der Mönchengladbacher Gospelchor „Sound and Spirit“, der gleich mit seinem ersten Titel „You are welcome, my friend“ eine ausgeglichene Homogenität mit starken Stimmen singt. Das ist schon erstaunlich, denn der normal über 50 Stimmen verfügende Chor bietet urlaubsbedingt nur 22 Sängerinnen und sieben Sänger auf, und – noch frappierender – nach 15 Monaten Pause konnte er nur in den vergangenen 14 Tagen proben. Gleichwohl klingt das „Wir sind alle Engel füreinander“ der „Schürzenjäger“ mehrstimmig und à capella gesungen vollkommen astrein. Viele Titel wie etwa „Celebrate“ von Kool & the Gang zeigen auch, dass etliche Solisten ein hörenswertes Potenzial haben, allen voran Micky Lüpertz, der auch kurze Einführungen zu den Titeln gibt.

„Sound and Spirit“, eine Eigenkomposition in Text und Musik, belegt eindrucksvoll, worauf es dem Chor ankommt. 1975 von Klaus Müßeler als Jugendchor an der Pfarrkirche St. Maria Empfängnis in Venn gegründet, ist der Chor der katholischen Pfarrgemeinde auch heute noch eng verbunden. Das spiegelt sich im Repertoire wider:  Neben „Pray to God“ können auch Christian Songs wie „You‘re my brother, you‘re my sister, we‘re Gods family“ begeistern. Daneben bevorzugt der Gospelchor „kölsche Tön“. Der Räuber-Rock „Für die Iwigkeit“ oder die Ballade „Stääne“ von den „Klüngelköpp“ dokumentieren dies.

Der Eintritt zu den NEW-Sommerkonzerten ist grundsätzlich frei. Es wird aber um Spenden für einen gemeinnützigen Mönchengladbacher Verein gebeten.  Am Sonntag sammeln Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes in der  Pause exakt 600 Euro ein.

 Die Konzertmuschel, 1905 erbaut, erfüllt auch heute noch höchste Ansprüche an tonale Qualität. Dennoch muss gelegentlich elektronische Hilfe beigefügt werden. So kann auch der Song „Save the life on earth“, den der Chorleiter Klaus Müßeler geschrieben hat, in bestechender Weise das Publikum erreichen.

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