Konzert in Mönchengladbach Weltpremieren beim Auftakt zum NEW-Musiksommer

Mönchengladbach · Die Band Blue Motion und die Jazzsängerin Sabine Kühlich eröffneten den traditionellen NEW-Musiksommer in der Konzertmuschel vor der Kaiser-Friedrich-Halle.

 Jazzsängerin Sabine Kühlich in der Konzertmuschel.

Jazzsängerin Sabine Kühlich in der Konzertmuschel.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Wenn Sabine Kühlich sachte ein langgezogenes „Ah“ ins Mikrofon haucht, liegen ihr die Zuhörer zu Füßen. Spätestens dann. Aber eigentlich taten sie das schon von der ersten Note an, die die in Aachen lebende Jazzsängerin von sich gab. Sabine Kühlich machte am Sonntagvormittag in der Konzertmuschel mit der Band „Blue Motion“ den vielversprechenden Auftrag zum NEW-Musiksommer. Mickey Bernard von der Event-Agentur „Mehr Pepp“ begrüßte die Gäste, deren Zahl im Laufe der zwei Konzertstunden auf etwa 500 anwuchs, mit den Worten: „Ist es nicht großartig, dass wir wieder dürfen?“

Die Band Blue Motion war in einer etwas anderen als angekündigten Besetzung gekommen: der Mönchengladbacher Schlagzeuger André Spajic wurde von Michael Knippschild würdig vertreten, am Piano saß nicht Martin Sasse, sondern Adriano Piano Wachowiak, für den das Konzert – als gebürtigem Odenkirchener – ein Heimspiel war, den Bass spielte wie erwartet Walfried Böcker.

Sabine Kühlich und die Band begannen gleich mit einer Weltpremiere. Denn gespielt  wurde nicht nur hinreißender brasilianischer und kubanischer Jazz, sondern auch Stücke, die Kühlich komponiert hat. Los ging es mit „A little heaven“. Gefolgt von einem brasilianischen Bossa Nova, „The Autumn Leaves“ oder „Fukumatsu“, auch dieses Stück aus Kühlichs Feder, geschrieben in einem japanischen Lokal in New York.

Die Jazzsängerin, die am Konservatorium in Maastricht die Abteilung Jazzgesang leitet, ist, was die Töne angeht, ausgesprochen variantenreich. Klar beherrscht sie professionell alle Facetten des Gesangs, aber was sie auch kann, ist verblüffend: Sie entlockt ihrer Kehle gurrende, knackende, tröpfelnde Töne und solche, die sich wie die Töne einer Trompete und Posaune anhören. Überdies bewies Kühlich, dass sie auch am Saxophon und am Piano glänzend unterhalten kann.

Die Jazzstücke nehmen sich angenehm viel Zeit, sich zu entwickeln, da wird gesungen, mit Worten gespielt, da kommt jeder Musiker zu einem Solo. Nach der Pause überraschten die Musiker mit „Honey Pie“ von den Beatles oder „Girl from Ipanema“, letzteres mit einer witzigen Referenz an „Friedrich“, den Kaiser, dessen Name die große Halle trägt. Traditionell wird in der Pause für einen karitativen Zweck gesammelt. 1166,76 Euro kamen für den Verein „Wegbegleiter Ambulanter Hospiz“ zusammen.

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