Konzert in Mönchengladbach Sinfoniker entführen in die Märchen von 1001 Nacht

Mönchengladbach · Nicht allen Zuschauern waren die russischen Komponisten im Programm des 1. Sinfoniekonzertes bekannt – doch am Ende waren alle begeistert. Dazu beigetragen hat auch die exzellente Pianistin.

Die ukrainische Pianistin Dinara Klinton überzeugte das Publikum mit ihren Interpretationen von Liszt und Balakirew.

Die ukrainische Pianistin Dinara Klinton überzeugte das Publikum mit ihren Interpretationen von Liszt und Balakirew.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Mit Skepsis werden einige Musikfreunde das Programm des 1. Sinfoniekonzertes der neuen Saison betrachtet haben: wenig bekannte Komponisten und weitgehend unbekannte Werke. Doch am Ende eines hochkarätigen und umjubelten Abends waren sich die Besucher im Konzertsaal des Theaters einig – schade, wer diesen Abend verpasst hatte. Schon in der Legende für Orchester „Kikimora“ von Anatoli Ljadow (1855-1914) schufen die Niederrheinischen Sinfoniker und ihr sorgfältig leitender Chef Mihkel Kütson spätromantische Klangpracht.

Mit der Ukrainerin Dinara Klinton, die auch auf der gerade erschienenen, für 15 Euro an der Theaterkasse zu erwerbenden CD des Orchesters zu erleben ist, hatte man eine erstklassige Pianistin verpflichtet, die in Mili Balakirews (1837-1910) Klavierkonzert fis-Moll ebenso überzeugte wie im „Totentanz“ für Klavier und Orchester von Franz Liszt (1811-1886), in dem dieser die Sequenz der Totenmesse „Dies irae“ fantasievoll variiert. Im eher lyrisch geprägten Klavierkonzert konnte die international begehrte Solistin und Professorin am Royal Collage of Music in London vor allem ihre interpretatorischen Qualitäten in den Vordergrund stellen, während sie bei Liszt mit Brillanz und Virtuosität überzeugte. Das Publikum war begeistert und freute sich über eine elegische Zugabe.

Die zweite Konzerthälfte gehörte der „Scheherazade“, der Sinfonischen Suite op.35, in der Nikolai Rimski-Korsakow (1844-1908) verschiedene Szenen aus „Tausendundeiner Nacht“ vertonte. Diesem farbenprächtigen Tongemälde ließen Musiker und Dirigent eine vorbildlich ausgearbeitete Wiedergabe mit zahlreichen Soli fast aller Instrumente und mit viel Sinn für die Fülle unterschiedlicher Orchesterfarben angedeihen.

Konzertmeister Philipp Wenger trug die Hauptlast der solistischen Parts – makellos erklang seine Geige, meist von blitzenden Harfenglissandi sekundiert. So ließen sich die Zuhörer gerne in orientalische Gefilde entführen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort