Aufführung Sommernachtstraum voll moderner Magie

Das Hugo-Junkers-Gymnasium präsentiert Shakespeares Sommernachtstraum in einer aktuellen Musikfassung.

 Im Hugo-Junkers-Gymnasium wird an diesem Wochenende „Ein Sommernachtstraum“ aufgeführt.

Im Hugo-Junkers-Gymnasium wird an diesem Wochenende „Ein Sommernachtstraum“ aufgeführt.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Titania, die Elfenkönigin, verlangt, in den Schlaf gesungen zu werden. Vor einem nachtblauen Hintergrund formieren sich ihre Elfen zu einem vielarmigen Wesen, dessen Umrisse schattenhaft zu erkennen sind. Plötzlich leuchten in den sich auf und ab bewegenden Händen Lichter auf, die eine magische Stimmung verbreiten. Ein bewunderndes „Oh“ tönt aus dem Publikum. Und während die Elfen ihren Tanz um ihre Königin aufführen, erklingt aus dem Off die helle klare Stimme eines jungen Sängers, der das Lied der Elfen singt. Der Sommernachtstraum, ein Liebesreigen voller Irrungen und Wirrungen, nimmt seinen Lauf.

Der Literaturkurs der Q1 des Hugo-Junkers-Gymnasiums bringt in diesem Jahr eine aus vielen Gründen faszinierende Aufführung auf die Bühne – den Sommernachtstraum von William Shakespeare in der musikalischen Neufassung von Heinz Rudolf Kunze und Heiner Lürig. Das Stück bleibt nah am Shakespeareschen Original, wurde aber sprachlich modernisiert und musikalisch durch moderne Popsongs ergänzt. Dabei kommt ein rundherum stimmiges Musiktheater heraus, das von den jugendlichen Schauspielern und Sängern überzeugend und mit viel Witz und Engagement auf die Bühne gebracht wird. „Die Schüler konnten sich schnell für das Stück begeistern“, sagt Stephan Merschieve, Lehrer und Regisseur, der den Kurs gemeinsam mit seiner Kollegin Susanne Leitmann leitet.

Im Sommernachtstraum treffen verschiedene Welten aufeinander: der Herzog von Athen, der seine Hochzeit plant, vier verliebte Teenager, die in den Wald fliehen, das Elfenreich, in dem König und Königin gerade einen Ehestreit ausfechten und schließlich die Handwerker, die ein Amateurstück einüben. Ähnlich bunt und multikulturell ist die Aufführung der Schüler: Der Herzog von Athen ist schwarz, der Puck trägt ebenso wie die strenge Mutter Hermias ein Kopftuch, ein in das Stück integriertes Video ist im japanischen Mangastil gezeichnet. Eine bunte Mischung, die gelungen ist, mitreißen und begeistern kann und ganz und gar nicht aufgesetzt wirkt. Mit auf der Bühne stehen drei junge syrische Flüchtlinge, die erst 2015 nach Deutschland gekommen sind. Einer von ihnen, Bilind Daoud, spielt mit dem Lysander eine der Hauptrollen.

Anders als in vielen anderen Musicalaufführungen wurden Schauspiel, Gesang und Musik in diesem Fall getrennt: Die Schauspieler agieren und tanzen auf der Bühne, die Sänger und Musiker singen und spielen aus dem Off. So können sich alle auf das konzentrieren, was sie besonders gut können. Die klaren Stimmen der drei Sänger, die aus der 8. und 9. Jahrgangsstufe stammen, sind eine wunderbare Bereicherung. Aber das Musiktheater ist ohnehin eine Kooperation der ganzen Schule: Die Technik-AG sorgt für Licht und Ton, das Bühnenbild hat der Grundkurs Kunst erarbeitet, die Band wirkt mit. Und bei der Generalprobe beweisen die Reaktionen der Fünftklässler im Publikum, dass das Stück voll und ganz funktioniert.

Drei Aufführungen sind geplant: heute und am morgigen Samstag, 16. Juni, jeweils um 19.30 Uhr in der Aula des Hugo-Junkers-Gymnasiums. Am Sonntag findet die Aufführung schon um 15 Uhr statt.

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