Emanzipiert und ernüchtert So war die Theaterpremiere von „Der fliegende Holländer“ in Mönchengladbach

Mönchengladbach · Regisseur Roman Hovenbitzer zeigt Wagners Stück aus der Sicht einer sehr heutigen Senta. Ob das Konzept einer feministischen Piratenbraut aufgeht.

 Die Norwegerin Ingegjerd Bagøien-Moe mimt in Hovenbitzers Interpretation vom „Fliegenden Holländer“ die unkonventionelle Senta. 

Die Norwegerin Ingegjerd Bagøien-Moe mimt in Hovenbitzers Interpretation vom „Fliegenden Holländer“ die unkonventionelle Senta. 

Foto: Matthias Stutte

Das Wasser ist allgegenwärtig: In kräuselnden Wellen türmt es sich während der Ouvertüre auf der transparenten Projektionsfläche. Später schwappt es bedrohlich an die Bullaugen des Schiffs „Conquerer Cruises“, auf dessen Deck und Unterdeck das Geschehen abläuft, dann wieder glitzert es als spiegelnde Fläche friedlich im Mondlicht. Wasser ist das Element des fliegenden Holländers, jenes Kapitäns, der bei dem Versuch, das Kap der Guten Hoffnung zu umsegeln, Gott lästerte, und daraufhin mitsamt seiner Mannschaft dazu verdammt wurde, ruhelos auf den Weltmeeren umherzuirren.