Parc/ours-Wochenende in Mönchengladbach Künstler zeigen, wie sie arbeiten
Mönchengladbach · Rund 42 Gladbacher Kunstschaffende öffnen beim Parc/ours-Wochenende am 17. und 18. September ihre Studios. Mit dabei sind drei neue Gesichter.
Nicht alle Künstler arbeiten in einem Altbau-Atelier mit hohen Decken und großen Fenstern. Einige werkeln zu Hause, im Hinterhof oder im Industriegebiet. Wie unterschiedlich Künstler arbeiten, kann am dritten Septemberwochenende herausgefunden werden: Am 17. und 18. September findet das große Parc/ours-Wochenende statt. In diesem Jahr öffnen 42 c/o-Künstler ihre Ateliers, darunter Maler, Bildhauer, Konzeptkünstler, Fotografen und Videokünstler. Und auch neun Kunstorte wie etwa das Museum Abteiberg, die Galerie Löhrl oder der Kunstraum no. 10 warten auf Besucher.
Mit dabei sind wieder bekannte Künstler wie Christiane Behr, Yolanda Encabo, Ora Avital und Thomas Virnich. Abgesehen von klassischer Kunst öffnen auch Fotografen ihre Ateliers: So etwa Fabio Borquez, der sich auf Akt- und Modefotografie spezialisiert und sein Atelier mit seinen imposanten Bildern geschmückt hat.
Auch drei neue Gesichter zeigen ihre Arbeiten. Erst vor wenigen Wochen wurden Lukas Köllner, Annette von der Bey und Metin Çelik in die c/o-Künstlerförderung aufgenommen. In der „Galerie im Atelierhaus E71“ zeigen sie ihre Arbeiten. Der im Jahr 1991 geborene Lukas Köllner präsentiert bunte Öl-Gemälde, die sich mit dem Menschsein befassen – etwa beim Billard spielen oder auf einer Party. Zwischendurch mischen sich Tiere ins Geschehen. Auch Anette von der Bey stellt Gemälde aus. Ihre Malerei zeichnet sich durch eine üppige, detailreiche Malweise aus. Mit viel Akribie widmet sie sich der Form, Farbe und Materialität. Der türkische Künstler Metin Çelik zeigt Bleistift-Zeichnungen, die sich dem Verfall des modernen Menschen widmen. Auch den Umgang mit der Natur und Militarismus verarbeitet er in seiner Kunst.
Zum Parc/ours-Wochenende wird auch das Rathaus wieder geöffnet sein. „Das ist eine seltene Chance, die dort ausgestellten Werke zu sehen“, sagt Maike Grabow vom Kulturbüro. In acht Räumen des historischen Rathauses, darunter das Büro des Oberbürgermeisters, sind die Werke der c/o-Künstler Kathrin Tillmanns, Arno Tillmanns sowie Lothar Zeuch ausgestellt. Von Kathrin Tillmanns ist die gesellschaftskritische Arbeit „37 Frauen“ zu sehen. Die fotografischen Porträts zeigen verschiedene Frauen aus den vergangenen Jahrzehnten, die Bilder stammen aus einem Archiv. Als stille Beobachterinnen sollen sie darauf aufmerksam machen, dass das weibliche Geschlecht im Rathaus immer noch unterrepräsentiert ist. Lothar Zeuch integriert geometrische Figuren in seine Werke: Leuchtende Spiralen und illusionistischen Quadrate ziehen die Betrachter in ihren Bann. Arno Tillmanns Malerei ist abstrakt und geheimnisvoll, er beschäftigt sich darin mit Natur in all ihren Erscheinungsformen.
Zum diesjährigen Parc/ours werden außerdem vier neue Videoporträts von Künstlern aus der c/o-Förderung veröffentlicht. Marina Lörwald, Klaus Schmitt, Petra Wittka und Milen Miltchev geben in den rund fünfminütigen Videos Einblicke in ihr künstlerisches Schaffen und ihre Lebensläufe. Die Filme sind unter www.youtube.com/cokunstmg zu sehen.