Mönchengladbach Benefizkonzert für Notre-Dame Paris

Mönchengladbach · Die Organistin Stephanie Borkenfeld-Müllers hat im Oktober vorigen Jahres ein Konzert in der berühmten Pariser Kathedrale gegeben. Die Toccaten, die sie dort spielte, wird sie in St. Laurentius Odenkirchen erneut zu Gehör bringen.

 Stephanie Borkenfeld-Müllers hat im vergangenen Jahr in der Pariser Kathedrale Notre-Dame an der großen Cavaillé-Coll-Orgel gespielt.   Foto: Gero Müllers

Stephanie Borkenfeld-Müllers hat im vergangenen Jahr in der Pariser Kathedrale Notre-Dame an der großen Cavaillé-Coll-Orgel gespielt. Foto: Gero Müllers

Foto: Gero M.J. Müllers/Gero M.J. MÜllers

Als sie am 15. April die Bilder von der lichterloh brennenden Kathedrale Notre-Dame in Paris sah, war sie fassungslos. „Es tut mir so leid für Frankreich, für die Menschen“, sagt sie. „Das Feuer wütete im Mittelpunkt der französischen Metropole, im Mittelpunkt des Landes.“ Spontan beschloss die Chordirektorin und hauptamtliche Kantorin an St. Laurentius Odenkirchen, ein Benefizkonzert zu geben und die Einnahmen für den Wiederaufbau von Notre-Dame zu spenden. Denn zu dieser berühmten Kathedrale hat sie ein ganz besonderes Verhältnis. Im Oktober vorigen Jahres spielte sie an der Cavaillé-Coll-Orgel in Notre-Dame. „Ich habe inzwischen von Titularorganist Philip Lefebvre erfahren, dass dieses bedeutende Instrument glücklicherweise gerettet werden konnte.“

Die Organistin war im vergangenen Jahr gefragt worden, ob sie ein Konzert in Notre-Dame geben wolle. Sie zögerte nicht und sagte sofort zu. In der Kathedrale Notre-Dame wurde bis zur Brandkatastrophe jeden Samstag ab 20 Uhr ein Orgelkonzert angeboten, dem die Menschen kostenfrei lauschen konnten. Berühmte Organisten aus der ganzen Welt haben in dieser Reihe gespielt, Für das Orgelrecital am 13. Oktober 2018 wählte Stephanie Borkenfeld-Müllers Toccaten aus. Und eben dieses Pariser Konzert wird sie nun am Sonntag, 12. Mai, ab 16 Uhr in der Kirche St. Laurentius in Odenkirchen wiederholen.

Die Toccaten von Léon Boëllmann, Eugène Gigout, Robert Jones, Egil Hovland und Charles-Marie Widor wird sie sicher mit großem Enthusiasmus, aber auch mit Wehmut in Erinnerung an ihr Konzert in Paris spielen. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, dieses Benefizkonzert für den Wiederaufbau der Kathedrale Notre-Dame zu spielen“, sagt die Kantorin.

Stephanie Borkenfeld-Müllers ist im Ruhrgebiet aufgewachsen. Ihre Familie zog später ins Rheinland. Ihr Vater war Kirchenmusiker, arbeitete zunächst in Neuss, bis er Kantor in der Gemeinde St. Franziskus in Rheydt wurde. „Meine beiden Schwestern und ich wuchsen mit Musik auf“, sagt die Kantorin. „Wir haben im Kinderchor und später im Kirchenchor gesungen, selbstverständlich lernten wir auch alle mindestens ein Instrument.“ Nach ihrem Abitur studierte sie Kirchenmusik an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. Nach einer ersten Anstellung in Essen kam sie nach Odenkirchen. Das war 1990. Seitdem hat sie dafür gesorgt, dass sich in dem Stadtteil eine besonders qualitätsvolle Musikkultur entwickeln konnte. Borkenfeld-Müllers leitet mehrere Chöre und erregt mit deren Auftritten und den Konzerten in St. Laurentius regelmäßig große Aufmerksamkeit.

Das Benefizkonzert am Sonntag, 12. Mai, wird mit einer Einführungsansprache von Günter Krings, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium, beginnen. Besucher des Konzerts bezahlen keinen Eintritt, werden aber um eine Spende zugunsten des Wiederaufbaus der durch das Feuer stark beschädigten Kathedrale Notre-Dame de Paris gebeten.

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