Atelierhaus in Mönchengladbach Möglichkeitsraum statt Leerstand

Mönchengladbach · Die Künstlerische Interimslösung des Projekts „Vakanz“ gab den Anstoß für das Atelierhaus an der Waldhausener Straße.

 Das Atelierhaus

Das Atelierhaus

Foto: Initiative Altstadt

Einige kleinere Räume im Haus an der Waldhausener Straße 62 sind noch vakant. Doch auch sie dürften bald das Interesse von jungen Künstlern auf der Suche nach bezahlbaren Atelierraum wecken. Vier Euro kostet der Quadratmeter bei Zimmergrößen von acht bis 15 Quadratmetern, sagt Christian Heinen von der Gemeinnützigen Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft (GWSG). Die stellt das der Stadt gehörende Haus zum günstigen Preis zur Verfügung.

Die Idee zum Atelierhaus im Herzen der Altstadt hat ihren Ursprung im Projekt „Vakanz“, das von c/o-Künstler und Altstadtbewohner Thomas Hoffmann sowie Stadtteilkoordinator Marius Müller entwickelt und mit der Initiative Altstadt als Projektträger realisiert wurde. Förderung boten Kulturbüro und Quartiersmanagement Mönchengladbach- West.

Während der „Vakanz“ wurden im vergangenen Sommer ausgewählte Leerstände durch künstlerische Nutzung belebt. Hoffmann und Müller reaktivierten mit der Initiative Altstadt die Idee und erweiterten das befristete Projekt über das Atelierhaus in eine feste Einrichtung. „Der Leerstand wurde zum Möglichkeitsraum und kommt dem erwünschten Mix im Quartier zugute“, so Müller. Er wertet die Nutzung als Beleg für Mönchengladbachs Potential als Nährboden für junge Kunst und Subkultur.

 Die Beteiligten am Atelierhaus.

Die Beteiligten am Atelierhaus.

Foto: Initiative Altstadt/Marius Müller

Bisher sind fünf junge Künstler und der Verein „Schrei auf“ eingezogen. Das Kunst-Kollektiv nutzt seit einem halben Jahr das Erdgeschoss.  „Wir sind mit zehn Mitgliedern gestartet, und ich sehe den klaren Unterschied, ob man Räume hat oder nicht. Ohne gemeinsame Adresse hätten wir nicht in der kurzen Zeit auf 40 Mitglieder anwachsen und so viele Projekte umsetzen können“, kommentiert die Vorsitzende Laura Heyer.

Michelle Skropke, Lucie Schulze und Metin Celik sind sich einig, dass die Beteiligung an der Kulturnacht „Nachtaktiv“ ihr nächstes gemeinsames Event sein wird. „Das Atelierhaus besitzt im positiven Sinne Modellcharakter und zeigt, wie sich ein Teil der Innenstadt mit vorher negativen Vorzeichen entwickeln kann,“ betont Stephan Rüland von der Altstadtinitiative.

Und Vorstandsmitglied Alexander Kirchhofer ergänzt dazu: „Es ist ja unser Bestreben, die Straße auch in der Tagschicht zu beleben. Und dafür sorgen jetzt auch die jungen Leute“.

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